Brčko als Modell für Frieden. Sind politische Grenzen notwendig, um langfristig ethnische Konflikte zu beenden?
Mirja Schäfer
Der Beitrag setzt sich anhand der autonomen Stadt Brčko mit der Frage auseinander, ob politische Grenzen notwendig sind, um einen ethnischen Konflikt zu lösen. Nach einer kurzen historischen Einordnung der Entstehung des autonomen Distriktes Brčko im Hinblick auf die Jugoslawienkriege in den 1990er Jahren, insbesondere des Bosnienkrieges 1992, stellt der Schüler die besondere Lage der Region sowie die multiethnische Zusammensetzung der Bevölkerung als Konfliktpotential heraus. Eine Karte des Brčko-Distrikts veranschaulicht seine geografische Bedeutung innerhalb Bosnien und Herzegowinas. Der Schüler gelangt zu dem Fazit, dass Brčko ein funktionierendes Modell für ein friedliches Zusammenleben in einem multiethnischen Gebiet darstelle, dieses Modell jedoch nicht pauschal auf andere ethnische Konfliktherde übertragbar sei. Vielmehr sei es notwendig, den historischen und kulturellen Kontext ebenso wie die Bereitschaft der Bevölkerung zu berücksichtigen. Daten aus einer Umfrage ebenso wie die Aussagen der zuständigen OSZE-Leiterin Sabrina Schirmer dienen als Quellen, um den Erfolg des Modells aus heutiger Perspektive zu beurteilen.