„Tu n’iras pas plus loin“ – Bis hierher und nicht weiter - oder doch? Die Städtepartnerschaft von Münster und Orléans seit 1960 - ein leuchtendes Beispiel für die Überwindung der deutsch-französischen Erbfeindschaft
Merle Marie Rijcken
Der Beitrag stellt die Entwicklung der Städtepartnerschaft zwischen Münster und Orléans dar. Er geht dabei einerseits auf positive Entwicklungen ein und stellt dabei das Ende einer deutsch-französischen „Erbfeindschaft“ ins Zentrum. Andererseits werden Chancen, aber auch die ‚Grenzen‘ von Partnerschaften insbesondere am Beispiel von Jugendaustauschen und dem nachlassenden Interesse an der jeweils anderen Sprache diskutiert. Zunächst wird mit historischem Zugriff des feindlichen deutsch-französischen Verhältnisses und die Grenzüberschreitungen von 1618 bis heute dargestellt. Der Elysee-Vertrag von 1963 wird im Beitrag als Wendepunkt herausgestellt. Unter dem Titel „La vision de l‘autre – Das Bild des anderen“ werden diachron Karikaturen vorgestellt, welche die wechselseitigen Stereotype illustrieren sollen. Anhand von Zeitungsberichten aus dem Münsteraner Stadtarchiv und Interviews mit Verantwortungsträger*innen der Partnerschaft sowie begleitender Internetrecherche wird die Entwicklung der Städtepartnerschaft Münsters und Orléans im Kontext europäischer Verständigung nachgezeichnet. Dies beinhaltet auch Fotografien der offiziellen Feierlichkeiten und Orte, die Darstellung von Aktivitäten der Partnerschaft und die Erörterung ihres Beitrags zum Abbau von „Grenzen“ sowie die Chronologie der Partnerschaft. Diese wird am Format des Jugendaustauschs konkretisiert, da bereits die Großmutter der Verfasserin am ersten Austausch 1961 teilgenommen hatte und so als Zeitzeugin zur Verfügung stand. Die Analyse von Zeitungsartikeln zeigt schließlich den Wandel der Berichterstattung über die Städtepartnerschaft auf, die im Fazit im Rückbezug auf das Thema Grenzen beurteilt wird.