Vergessenen begegnen. Stift Tilbeck zur Zeit des Nationalsozialismus
Mona Böing
Der Beitrag untersucht die Geschichte des Stifts Tilbeck während der NS-Zeit, insbesondere die Ausgrenzung, Zwangssterilisierung und Ermordung von Menschen mit Beeinträchtigungen im Rahmen der sog. "Aktion T4". Anhand des Lebens der ehemaligen Stiftsbewohnerin Luzia Santi wird das Schicksal Betroffener exemplarisch dargestellt, die in der NS-Zeit zwangssterilisiert wurde und nur mit Glück den Eingriff und den Krieg überlebte. Es wird geschildert, wie auch das Stift Tilbeck Patient*innen melden und zahlreiche Bewohner*innen verlegen musste, von denen viele anschließend ermordet wurden. Abschließend betont die Autorin den heutigen inklusiven Charakter des Stifts sowie die Bedeutung des Gedenkens an die Opfer.