Grenzen von Humanismus. Abgrenzung von psychisch kranken Menschen in der LWL-Klinik Münster im Nationalsozialismus
Helena Dieckmann, Anna Norgall
Der Textbeitrag beschäftigt sich mit der Ausgrenzung psychisch kranker Menschen in der LWL-Klinik Münster zur Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945. Laut den Schülerinnen war der Ausgangspunkt ihres Projektes die Paul-Wulf-Skulptur von der Künstlerin Silke Wagner, die seit 2010 auf dem Servatiiplatz in Münster an Paul Wulfs Schicksal erinnert. Anhand seines Beispiels verdeutlichen die Schülerinnen, wie Menschen, die als psychisch krank galten oder psychisch krank waren, von den Nationalsozialisten diskriminiert, entrechtet, entmenschlicht und in vielen Fällen sterilisiert oder ermordet wurden. Der Beitrag geht auf die unterschiedlichen Grenzüberschreitungen der Nationalsozialisten gegenüber aus ihrer Sicht "erbkranken" Menschen ein, stellt die Aufgaben der Ärzte und Direktoren in den Anstalten vor, beschreibt die Prozesse der Patienten und schließt mit der Geschichte von Paul Wulf ab. Als Hauptquelle für die Prozesse der Patienten diente ihnen das Buch "Psychiatrie und Gesellschaft in der Moderne" von Bernd Walter. Diesem entnahmen sie Tabellen, die Auskunft über die Behandlung von Patienten in der Heilanstalt Münster geben. Zudem fanden sie Informationen zu der Aufnahme und Verlegung von Patienten aus Münster ab 1940.