Clara Ratzka: Eine Frau zwischen Grenzen - Reisen, Schreiben, Leben

Tiago Barez, Janosan Jeyananthan, Emil Schwarz, Sinthuyan Selvarajah

Schulen: Pascal-Gymnasium; Pascal-Gymnasium; Pascal-Gymnasium; Pascal-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 11
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Bis hierhin und nicht weiter!? Grenzen in der Geschichte (2024-2025) (Detail)
Zeitraum von: 1927
Zeitraum bis: 1927
Signatur: None
Umfang: 14 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: Honolulu, Delhi, Benares
Persönlichkeiten: Ratzka, Clara
Institutionen: Berliner Lokalanzeiger, August-Scherl-Verlag
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Clara Ratzka (1871–1928), geboren als Amalie Wilhelmine Klara Ernst, war eine deutsche Schriftstellerin, die sich durch ihr Leben und Werk konsequent den gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit entzog. Bekannt wurde sie vor allem durch Romane, Gedichte und Reiseberichte. Schon früh stellte sie sich gegen die Erwartungen ihrer Familie, die ihr eine berufliche Laufbahn als Lehrerin oder Malerin untersagte. Ihre erste Ehe scheiterte, woraufhin sie mit ihrer Tochter nach Berlin zog, wo sie sich in der Frauenbewegung engagierte. Zudem gehört sie zu den ersten Frauen in Deutschland, die in den Wirtschaftswissenschaften promovierten. Die Autoren des Beitrags bezeichnen sie deshalb als „Grenzgängerin“, die enge Rollenbilder durchbrach, soziale wie familiäre Zwänge hinter sich ließ und beharrlich ihren eigenen Weg verfolgte. 1927 unternahm Clara Ratzka im Auftrag des August-Scherl-Verlags eine Weltreise mit der SS-Resolute, deren Berichte im Berliner Lokalanzeiger erschienen. Die luxuriöse Kreuzfahrt bot ihr Komfort, war zugleich aber eine Flucht vor privaten Problemen. Besondere Beachtung finden in den Berichten ihre Schilderungen aus Honolulu und Indien. Honolulu beschreibt sie als paradiesisches Reiseziel mit üppiger Natur, leuchtenden Farben und einer harmonischen Verbindung aus polynesischer Tradition und amerikanischem Einfluss. Beeindruckt zeigte sie sich von der Gastfreundschaft der Bewohner sowie kulturellen Aktivitäten wie Surfen und Hula-Tanz. Indien wiederum erlebte sie mit ambivalenten, von Neugier und Respekt geprägten Eindrücken. In Delhi faszinierte sie das Zusammenspiel von Tradition und Moderne, während sie in Benares die spirituell aufgeladene Atmosphäre, die heiligen Kühe und die religiösen Rituale am Ganges thematisiert. Dabei betonte sie, dass diese Rituale unabhängig vom sozialen Status stattfanden, und vermied es, sie mit westlichen Maßstäben zu bewerten. Vielmehr versuchte sie, deren spirituelle Tiefe nachzuvollziehen.