„Zurück kommen, ohne nach Hause zu kommen“ – Die Lebensgeschichte der staatenlosen Grenzgängerin Lucie Kaufmann aus Münster
Anton Brüllmann, Julius Erfmann, Elias Nußmann
Am Beispiel der staatenlosen Grenzgängerin Lucie Kaufmann wird deutlich, was es bedeutet, Grenzen zu überschreiten. Dabei steht sie beispielhaft für das Schicksal vieler jüdischer Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus. Ein Materialkoffer mit Informationen und Dokumenten der Familie Kaufmann aus Münster schildert ihren Werdegang als Opfer der NS-Diktatur anhand von ausgewählten Quellen. Darunter finden sich vor allem Briefe, Fotos, Pässe sowie Passierscheine. Lucie Kaufmanns Geschichte steht stellvertretend für die Schicksale aller Holocaust Überlebenden, die nicht nur um ihr eigenes Leben kämpfen mussten, sondern auch dafür, sich ein neues Leben aufzubauen. Wiedergutmachungsakten zeigen weiterhin Anträge auf Entschädigungen, die die Familie in den 1950er Jahren stellte, um einen Teil ihrer materiellen Verluste zurückzubekommen. Dazu zählten z. B. Schmuck, Möbel, Kleidung und Wertpapiere.