Neue Horizonte für Münster. Marion Tüns als erste Oberbürgermeisterin der Stadt
Emiliana Trispel
Der Beitrag beschäftigt sich mit dem politischen Wirken von Marion Tüns als erste weibliche Oberbürgermeisterin (OB) der Stadt Münster im Zeitraum von 1994-1999. Hierzu wurde nicht nur Tüns selbst interviewt, sondern mit Christine Schulz (Grüne) auch eine ehemalige Koalitionspartnerin eingebunden. Weiter interviewte die Autorin auch Tüns Nachfolger Berthold Tillmann (CDU). Die Autorin fokussiert sich dabei auf die Frage, welche Grenzen Tüns vor und während ihrer Zeit als OB überwinden musste. In ihrem Interview berichtet Tüns dabei von Skepsis im persönlichen Umfeld und von der Kirche, von Shitstorms in Lokalmedien und von internem Gegenwind in der Verwaltung. Weiter hätte sie dagegen anarbeiten müssen, als "Quotenfrau" gesehen zu werden und sei auch bei wichtigen Projekten an Grenzen gestoßen. Sie schildert dabei beispielsweise Ausbaupläne für die Münsteraner Umgehungsstraße und den FMO oder Pläne für eine neue Gesamtschule in Münsters Osten (heute: Mathilde Anneke Gesamtschule). Zwar habe ihr insbesondere immer viel an der Schul- und Familienpolitik gelegen, jedoch sei sie auch sehr erleichtert gewesen, als ihre Legislatur zu Ende war, da sie einen Burnout erlitten habe. Die Autorin stellt dabei nicht nur Fragen und hört sich die Antworten an, sondern reflektiert diese auch kritisch, untermalt Aussagen mit Bildern und blendet zudem ein Heft der Münsterander Frauen in der SPD aus der damaligen Zeit ein. Durch die weiterführenden Aussagen von Schulz und Tillmann macht sie deutlich, unter welchen Bedingungen Tüns damals arbeitete und welche Grenzen sich ihr aufzeigten. Abschließend drückt die Autorin Tüns dafür auch ihre Bewunderung aus.