Keine Russen, Keine Deutschen - Die Geschichte der Russlanddeutschen und Spätaussiedler
Konstantin Albiez, Miriam Artarova, Sarah Daabak, Evelyn Wachtel
Der Beitrag zeigt die Geschichte der Russlanddeutschen. Er beschreibt, wie diese Gruppe nach den politischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts zunehmend an gesellschaftlicher Anerkennung verlor, diskriminiert und während der Stalin-Ära systematisch verfolgt wurde. Besondere Aufmerksamkeit liegt auf den Zwangsumsiedlungen und Sondersiedlungen in Kasachstan und Zentralasien, in denen viele Russlanddeutsche Hunger, Zwangsarbeit und soziale Ausgrenzung erlitten. Mit dem Zweiten Weltkrieg verschärften sich Verdächtigungen und Repressionen, da Russlanddeutsche pauschal als „feindlich“ eingestuft wurden. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 nutzten viele Russlanddeutsche die Möglichkeit zur Übersiedlung nach Deutschland. Dort erhielten sie im Rahmen des Spätaussiedler-Status die deutsche Staatsangehörigkeit, sahen sich jedoch großen Herausforderungen gegenüber. Sprachbarrieren, nicht anerkannte Berufsabschlüsse, alltägliche Diskriminierungen und Integrationsprobleme. Der Beitrag verdeutlicht, wie sich infolgedessen russischsprachige Communities bildeten, die sowohl Schutz als auch Abgrenzung mit sich brachten. Gleichzeitig wird auf das Spannungsfeld zwischen mangelnder Anerkennung, Ausgrenzung und einer „Überintegration“ bis hin zur Nähe zu rechtsextremen Strömungen aufmerksam gemacht.