Frauenhäuser - Grenzüberwindung gegen Grenzüberschreitung
Emily Dojan, Malaika Karrasch
Der fiktive Podcast „Ungehörte Stimmen“ behandelt das Thema Frauenhäuser als Schutz vor häuslicher Gewalt. Frauenhäuser bieten Frauen und Kindern, die Gewalt erfahren, Zuflucht und Unterstützung. Ihre Standorte werden aus Sicherheitsgründen geheim gehalten. Einrichtungen können autonom (unabhängig vom Staat und finanziert über Spenden und ehrenamtliche Arbeit) oder nicht autonom (unter staatlicher, kirchlicher oder wohlfahrtsverbandlicher Trägerschaft) betrieben werden. Erste moderne Frauenhäuser entstanden weltweit in den 1970er Jahren. In Münster gründete der Verein „Frauen helfen Frauen“ 1976 erste Initiativen, das erste Frauenhaus eröffnete 1980, zunächst nicht autonom. 1991 konnte das erste autonome Frauenhaus etabliert werden, betrieben vom Verein Frauenhaus und Beratung e.V., mit Fokus auf Selbstverwaltung, unabhängige Finanzierung und Stärkung der Selbstbestimmung. Heute gibt es in Münster zwei Frauenhäuser sowie eine Beratungsstelle, die Unterstützung bei Unterkunft, Behördenangelegenheiten, Schul- und Kitawechsel sowie psychologischer Betreuung bietet. Femizide und schwere körperliche sowie sexualisierte Gewalt verdeutlichen die anhaltende Problematik. Der Beitrag zeigt, dass es trotz gesetzlicher Fortschritte weiterhin Herausforderungen wie Platzmangel, ungesicherte Finanzierung und unzureichende Angebote für geflüchtete Frauen, Frauen ohne Aufenthaltsstatus oder mit Behinderung gibt. International zeigen Länder wie Schweden und Finnland gut ausgebaute Strukturen, während Frauenhäuser in vielen Entwicklungsländern selten sind. Frauenhäuser fördern nicht nur Schutz, sondern auch Selbstbestimmung und Solidarität.