Saskia von Brockdorff- eine grenzenlose Grenzgängerin – oder: wie viele Grenzüberschreitungen passen in ein Leben?!

Kolya Welchering

Schulen: Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 10
Beitragsart: Textbeitrag, Zeichnung
Vorhandene Dokumente: Beitrag,
Wettbewerb: Bis hierhin und nicht weiter!? Grenzen in der Geschichte (2024-2025) (Detail)
Zeitraum von: 1943
Zeitraum bis: 2025
Signatur: None
Umfang: 27 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: Peru, Berlin-Plötzensee, Coesfeld, Berlin, Münster, Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Persönlichkeiten: Brockdorff, Erika Gräfin von, Brockdorff, Saskia von
Institutionen: Rote Kapelle
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Leben Saskia von Brockdorffs, der Tochter von Erika Gräfin von Brockdorff, die 1943 als Mitglied der Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ hingerichtet wurde. Der Beitrag gliedert sich in drei Teile: Zunächst werden die persönliche Inspiration durch ein Schulprojekt namens „Kofferpacken für Tommy“ und das Interesse am Thema NS-Widerstand dargestellt und zur Forschungsfrage geleitet, inwiefern Saskia von Brockdorffs Leben und ihre zahlreichen Grenzüberschreitungen territorialer, nationaler, persönlicher, menschlicher und politischer Art von ihrer Herkunftsgeschichte geprägt sind. Außerdem werden Assoziationen zu „Grenzen“ und die Quellenlage dargestellt sowie die kreative Darstellungsform begründet. Im zweiten Teil wird die Biographie Saskia von Brockdorffs vorgestellt. Schwerpunkte in der Beschreibung liegen auf ihrem Aufwachsen in der DDR mit einer als antifaschistische Heldin verklärten Mutter, die sie zugleich kaum kannte, einem erst spät in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand gefundenen Abschiedsbrief der Mutter, der Verlegung eines Stolpersteins auf Bemühen ihrer Tochter (2006), der späten Rehabilitierung durch die Bundesrepublik (2009) und die Beisetzung ihrer sterblichen Überreste (2019). Das abgedruckte Interview des Autors mit Saskia von Brockdorff thematisiert u. a. die Ausreise aus der DDR nach Peru, die bürokratische Prozedur der Ankunft in der Bundesrepublik sowie das Leben in der DDR in Innen- und Außenperspektive. Das Interview soll dann mittels kreativer Zugänge ausgewertet werden. Dazu enthält der Beitrag Zeichnungen, bspw. zu ersten Assoziationen zum Beitrag, zum zeitlichen Verlauf der Biographie, den Kindheits- und Migrationserfahrungen sowie zur Aktivität als Zeitzeugin. Das Fazit bezieht die Biographie auf das Wettbewerbsthema „Grenzen“. Saskia von Brockdorffs „Grenzgängertum“ liege nicht allein in ihrer Herkunftsgeschichte, sondern in ihrer Persönlichkeit begründet.