Berufschancen von Frauen im Münsterland am Beispiel von drei Zeitzeuginnen
Franziska Reinhard
Ausgehend von drei Beispielen in ihrer Familie (Großmutter, Mutter, sie selbst) betrachtet die Münsteraner Schülerin Franziska Reinhard berufliche Möglichkeiten, Perspektiven und Karrieren im diachronen Vergleich. Endete bereits die Schulbildung der Großmutter trotz guter Noten nach der achten Klasse der Volksschule, da sie als Mädchen üblicherweise keine höhere Bildung erfuhr, stellte sie auch ihre berufliche Tätigkeit als Versicherungskauffrau sechs Wochen vor der Geburt ihres ersten Kindes ein und blieb auch danach als Ehefrau eines Architekten Hausfrau. Die Mutter der Verfasserin hingegen schloss nicht nur die Münsteraner Friedensschule mit dem Abitur ab, sondern studierte auch mit dem Ziel, Grundschullehrerin zu werden und übte diesen Beruf bis in die Gegenwart aus; jedoch erachtete sie es als möglich, dass sie ohne die Schwangerschaftspause möglicherweise in leitender Funktion tätig gewesen wäre. Die Schülerin selbst kann aufgrund ihrer guten Leistungen sogar vorversetzt werden; vor dem Hintergrund, möglicherweise Richterin werden zu wollen, sieht sie ihr Geschlecht nicht als Hindernis.