Kirche gegen Nationalsozialismus. Was unternahm die Kirche gegen den Nationalsozialismus? Havixbeck Münster Vatikan

Sophia Bloch, Tanja Branse

Schulen: Marienschule; Marienschule;
Jahrgangsstufen: 11
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Gott und die Welt. Religion macht Geschichte (2016-2017) (Detail)
Zeitraum von: 1933
Zeitraum bis: 1945
Signatur: 4 SAB 1348
Umfang: 38 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: Havixbeck
Persönlichkeiten: Galen, Clemens August Graf von
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Die beiden Schülerinnen beschäftigen sich in ihrem Beitrag auf drei Ebenen mit dem Widerstand der katholischen Kirche gegen das NS-Regime: Neben dem kleineren, ländlichen Ortsbeispiel Havixbeck und dem größeren Bezugspunkt Münster, wird auch die Rolle des Vatikans erörtert. Aus kirchlichen Kreisen erhob sich in Havixbeck lediglich ein passiver Widerstand; die Einwohner hingegen leisteten, indem sie die St. Dionysius Kirche im Ort verteidigten, aktiven Widerstand, so die Autorinnen. Bezogen auf die Stadt Münster wird das streng katholisch geprägte Milieu als grundsätzlich kritisch gegenüber dem Nationalsozialismus eingestellt beschrieben – festgemacht wird dies an den verhältnismäßig geringeren NSDAP-Mitgliederzahlen. Anschließend wird die Rolle des Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen – Der Löwe von Münster – und seinen Brandpredigten ausführlich erläutert. Die Rolle des Vatikans wird zum einen mit Blick auf die Enzyklika „Mit brennender Sorge“ von Papst Pius XI. und zum anderen auf das Schweigen seines Nachfolgers, Pius XII., behandelt. In einem Vergleich zwischen Münster und Havixbeck resümieren die Verfasserinnen zwar einige Gemeinsamkeiten, u.a. die Loyalität der Bürger zur katholischen Kirche, registrieren aber auch deutliche Unterschiede, so kommen sie zu dem Schluss, dass die Unterstützung der Jüdin Bella Schmitz im Dorf Haxivbeck in dieser Form in der Stadt Münster nicht möglich gewesen wäre. Die Passivität der Kirchenvertreter sei indessen Havixbeck und dem Vatikan gemein. Die Verbindung zwischen dem Vatikan und Münster bestand im Wesentlichen durch das Engagement des Bischofs von Galens, der nicht nur an der Enzyklika mitgearbeitet, sondern auch aktiv gegen die Euthanasiemaßnahmen gepredigt hatte. Abschließend ziehen die Verfasserinnen ein ausgewogenes Fazit, in dem sie, vor dem Hintergrund ihrer Recherchen, die Rollen Havixbecks, Münsters und des Vatikans im Widerstand gegen den Nationalsozialismus kritisch beurteilen.