Kleiner Wurm mit großer Wirkung im Wandel der Zeit. Oder: Wie der Altenberger Apotheker Engelsing zu seiner Blutegelzucht kam

Kathrin Wiermer

Schulen: Marienschule;
Jahrgangsstufen: 12
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Genutzt - geliebt - getötet. Tiere in unserer Geschichte (2000-2001) (Detail)
Zeitraum von: 1865
Zeitraum bis: 2001
Signatur: 4 SAB 295
Umfang: 128 S.
Auszeichnungen: 5. Bundespreis
Untersuchte Orte: Altenberge
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Der Beitrag geht der Blutegelzucht in Altenberge, einem Ort nordwestlich von Münster, von 1865 bis 1917 nach und befasst sich mit der Bedeutung dieses therapeutischen Hilfsmittels in der Medizin. Der lokale Bezug wird über einen Apotheker in Altenberge hergestellt, der Blutegel züchtete und die Anwendung popularisierte. Bei der umfassenden Literaturrecherche stehen die medizinischen Aspekte im Vordergrund, zumal der regionalgeschichtliche Hintergrund kaum eine Verbindung mit der Biografie des Apothekers eingeht. „Die Geschichte der Blutegel-Therapie“ sowie der Handel mit Blutegeln steht am Beginn des Darstellungsteils (S. 12-27). Im Abschnitt über „Die Blutegelzucht in Altenberge“ (S. 28-56) nimmt die Biografie des Apothekers den dominierenden Teil ein. Die Wirkungsweise und therapeutischen Erfolge werden in „Geschichten rund um den Blutegel“ (S. 57-61) ohne den lokalen Fokus zusammengetragen. In der modernen (Schul-)Medizin hatten bis zur Renaissance der Biomedizin und der Homöopathie die Egel an Bedeutung verloren. Hygieneaspekte und die Verbreitung pharmazeutisch-industrieller Fabrikate drängten den Egel zurück, erklärt der Verfasserin. „Der medizinische Blutegel heute“ (S. 62-75) geht auf diese Renaissance ein und stellt auch die Verwendung von Egeln beim so genannten „Biocomputer“ vor. In dem Abschnitt „Abschließende Betrachtung“ (S. 76 ff.) geht die Verfasserin der Frage nach, ob die Blutegeltherapie nur eine Modeerscheinung war bzw. ist und verfolgt die Grenzen der wissenschaftlich-medizinischen Erklärungskraft. Da es zwischen Blutegeln und Menschen keine Kommunikation gibt, kann der Autor das Verhältnis zueinander nur als reines Nutzverhältnis beschreiben. Der umfangreiche Anhang enthält eine Vielzahl der für die Arbeit genutzten archivalischen Quellen.