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Genutzt - geliebt - getötet. Tiere in unserer Geschichte (2000 - 2001)

Im Jahr 2000 bestimmten Skandale in der Tierhaltung die öffentlichen Debatten: Rinderwahnsinn, die Maul- und Klauenseuche oder Kampfhundeverordnungen verwiesen auf den zunehmend problematischen Umgang des Menschen mit dem Tier. Es werden bis dato zahlreiche Fragen diskutiert, die sich mit der Ethik und den Rechten von Tieren befassen: Wie groß muss der Käfig eines Hundes sein? Dürfen Tiere geklont werden? Ist der Konsum von Fleisch gesundheitlich und ethisch zu verantworten? Der Wettbewerb „Genutzt – geliebt – getötet. Tiere in unserer Geschichte“ stellte diese Debatten, hinter denen sich immer Interessen und Überzeugungen sowie Werte und Gefühle verbergen, in einen historischen Zusammenhang. Die Körber-Stiftung schrieb den Wettbewerb zu einem historischen Thema aus, „wie es nicht im Schulbuch steht“ (Spurensuchen, 15. Jg. 2001, S. 1) und forderte Kinder und Jugendliche dazu auf, zu erforschen, auf welche Art und Weise Tiere mit der menschlichen Geschichte sowohl im Alltag als auch in der Arbeit, im Bereich der Freizeit sowie des Vergnügens verknüpft waren und sind. Tiere waren „Lieferanten“ von Nahrung und Bekleidung, sie wurden als Lastenträger oder „Zugmaschinen“ genutzt, dienten dem Menschen als exotische Sensation oder als freundschaftlicher Begleiter. Spannende Fragen ergaben sich bei den Teilnehmenden dann, wenn die wechselvolle Beziehung zwischen Mensch und Tier über unsere Geschichte in Erfahrung gebracht wurde: Welchen Wert hatten bestimmte Tiere in der Vergangenheit? Welche Rolle haben Tiere im Gemeinschaftsleben (Religion, Feste, Vereine)? Welche Erfahrungen, Überzeugungen oder Interessen von Menschen waren für den Umgang mit Tieren in einem bestimmten Zeitabschnitt wichtig? 164 Schülerinnen und Schüler von 13 Schulen reichten 2000/01 57 Beiträge ein, es entstanden eine Vielzahl kreativer Wettbewerbsbeiträge, sowohl in schriftlicher wie auch (audio-)visueller Form. So setzte sich eine ganze Grundschulklasse beispielsweise mit dem breiten Themenspektrum des Mensch-Ratten-Verhältnisses auseinander, indem sie sich in Arbeitsgruppen zum Labortier, zur Leseratte, zum Schmusetier und zum Schädling informierten. Mit dem Allwetterzoo Münster beschäftigen sich gleich mehrere Beiträge – mit Blick auf die Geschichte der Tiere, aber auch des Zoos, z.B. während des Nationalsozialismus. Die Reaktionen eines Aprilscherzes einer Münsteraner Zeitung im Jahr 1971, der im Kontext des bevorstehenden Umzugs des Zoos zur vorübergehenden privaten Unterbringung der Tiere aufrief, wurden in einem Beitrag gekonnt recherchiert und mit einem Preis belohnt. Viele Teilnehmende untersuchten Fragen des Tierschutzes, gingen dem Wandel in der Landwirtschaft nach und beschrieben, wie Tiere zunehmend zum Partnerersatz für den Menschen geworden sind.
Anzahl Beiträge aus Münster: 56
Anzahl Teilnehmende aus Münster: 100
Anzahl der Preise in Münster: 14

Karte

Auf der Karte sind alle Orte markiert, zu denen Beiträge in diesem Wettbewerb geschrieben wurden.