„Tierisch“ viele Knochen aus Münsters Untergrund…ausgegrabene Tierknochen verschaffen uns Einblick in die Geschichte von Mensch und Tier

Verena Ommer

Schulen: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 7
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Genutzt - geliebt - getötet. Tiere in unserer Geschichte (2000-2001) (Detail)
Zeitraum von: 1300
Zeitraum bis: 2001
Signatur: 4 SAB 335
Umfang: 72 S.
Auszeichnungen: 4. Bundespreis
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Ausgangspunkt dieses Beitrags ist eine innerstädtische Ausgrabung in der Münsteraner Lotharingerstraße, bei der die Verf. mitmachen konnte. Durch den spezifischen Quellenzugang angeregt, fragt die Verf. nach dem räumlichen Zusammenleben von Mensch und Tier in der Vergangenheit. Der Ansatz ihres Beitrags zum Leben in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadt besteht darin, ausgehend von archäologischen Funden mithilfe der Sekundärliteratur eine themenbezogene Darstellung zu entwickeln. Ausgehend von den Ausgrabungen fragt die Sch. nach dem Wert der Tiere in der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen städtischen Gesellschaft. Sie vergleicht diesen mit den heutigen Wertsetzungen in der modernen Tierhaltung und Landwirtschaft. Der historische Wert wird, ausgehend von den Quellen, anschaulich beschrieben und die große Nähe sowie die Abhängigkeit des Menschen von seinen Tieren nachvollzogen. Im 3. Kapitel („Die Knochenfunde und ihre Auswertung“) werden die Erkenntnisse in einer von der Verf. gewerteten Rangfolge nach der Wichtigkeit von Tieren für den Menschen in der mittelalterlichen Stadt zusammengestellt. Die historische und grabungstechnische Beschreibung des Areals, auf dem sich zuvor Erbhöfe, ein Kloster, eine Kaserne und später ein Bunker befanden, nimmt im 4. Kapitel breiten Raum ein. Im 5. Kapitel geht die Verf. dem damaligen Aussehen, der Nahrung und Haltung, der Nutzung und Leistung sowie der Verwertung von Rind, Schwein, Schaf, Ziege, Huhn und anderem Federvieh nach. Die Frage, ob die Menschen im Mittelalter die Tiere mehr geachtet haben als heute, kann die Verf. im 6. Kapitel zum Mensch-Tier-Verhältnis nicht abschließend klären. Sie arbeitet jedoch deutlich heraus, dass die Tiere damals eine höhere Bedeutung hatten als heute. Dem eingereichten Beitrag lagen 18 original Knochenfunde von Rind, Schwein, Schaf und Ziege, Huhn sowie von Muschelresten bei, die an das Westfälische Museum für Naturkunde zurückgingen.