Ratten in Münster

Jana Berg, Nathalie Berheide, Paula Bigalke

Schulen: Martin-Luther-Schule; Martin-Luther-Schule; Martin-Luther-Schule;
Jahrgangsstufen: 3
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Tutorinnenbericht
Wettbewerb: Genutzt - geliebt - getötet. Tiere in unserer Geschichte (2000-2001) (Detail)
Zeitraum von: 1800
Zeitraum bis: 1999
Signatur: 4 SAB 284
Umfang: 111 S.
Auszeichnungen: 4. Bundespreis
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Dieser Beitrag dokumentiert ein gelungenes Unterrichtsprojekt, in dem ein breites Themenspektrum des Mensch-Ratten-Verhältnisses berücksichtigt wurde. Die Schüler fanden sich in Arbeitsgruppen zum Labortier, zur Leseratte, zum Schmusetier und zum Schädling zusammen. Ihre Arbeitsergebnisse sind einheitlich in einen „Steckbrief“ des jeweiligen Rattentyps, in „Bericht“, „Fragen“, „Nachforschungen“ und „Ergebnisse“ gegliedert. Die Schüler beweisen eine große Kreativität im Umgang mit den Teilthemen und gewinnen teils hochrangige Experten als Auskunftsgeber. So können ein Apotheker, ein Amtstierarzt und ein Uniprofessor für das erste Kapitel, „Die Laborratte“ („genutzt“), befragt werden. Hier gelingt es auch, einen lokalen Bezug zu heutigen Tierversuchen an der Universität herzustellen. Das „geliebte“ Schmusetier wird in einem Ratten-ABC vorgestellt, und ein Interview in einer Tierhandlung informiert über die Haltungsbedingungen der Ratte als Haustier. Die „Rattenmode der Punk-Bewegung beschreiben die Schüler als historisch weit zurückliegende Episode (S. 25). Die AG zur „Leseratte“ („genutzt und geliebt“) liest Wilhelm Busch, studiert Kinderbücher und findet heraus, dass es kaum Kinderbücher mit Ratten gibt und auch Grundschulbücher die Ratte nicht behandeln. Der umfangreichste Teil der Arbeit widmet sich der Ratte als Schädling („getötet“, S. 41-97). Diese AG stellt ihren Besuch im Stadtarchiv vor - liefert hier den lokalhistorischen Bezug zur Pest in Münster - und trägt Informationen aus der wissenschaftlichen Literatur zusammen. Welche Forschungshürden die Verf. hier erlebten, zeigt sich an einer Anmerkung zu einer Quelle aus dem Jahre 1843: „Trotz unserer Bemühung ist es uns nicht gelungen, die Wörter zu entziffern, aber wir glauben, dass es sehr interessant ist.“ Eine Umfrage „Werfen Sie Essensreste in die Toilette?“ geht der Frage nach, ob die Menschen sich eigentlich bewusst sind, dass sie für die Ausbreitung der Ratte mit verantwortlich sind. Die Gliederung in die genannten Teilthemen erlaubt es, das Mensch-Tier-Verhältnis in seinen Facetten aufzugreifen. Vielfach fließt eine positive Grundhaltung der Schüler zu Ratten in die Darstellungen ein.