„Born to be wild?“ Die Einwirkung des Menschen auf die Entwicklung der westfälischen Pferde im Vergleich zwischen Pferden in freier Wildbahn und in Landgestüten

Anke Bullinger

Schulen: Kardinal-von-Galen-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 12
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Genutzt - geliebt - getötet. Tiere in unserer Geschichte (2000-2001) (Detail)
Zeitraum von: 1820
Zeitraum bis: 2001
Signatur: 4 SAB 316
Umfang: 184 S.
Auszeichnungen: 4. Bundespreis
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Die Arbeit strebt einen Vergleich der westfälischen Pferderassen mit Pferden in der freien Wildbahn und im Landgestüt an. Den regionalen Bezug baut die Verf. über das Reitturnier in Münster und ihre kritische Beurteilung des dort vorgestellten Pferdebildes her. Ihr Beitrag soll daher auch zum Nachdenken über Gegenwart und Zukunft der Pferdezucht und des Pferdesportes anregen. Die Verf. hat eine Fülle von Materialien und Informationsquellen insb. zur Geschichte der Pferdezüchtung zusammengetragen. Sie kann dabei zentral auf zwei Doktorarbeiten von 1904 und 1939 zur Geschichte der Pferdezucht in Westfalen, insb. des Croyschen Gestüts, zurückgreifen. Nach einführenden Gliederungspunkten („Das Pferd in der Geschichte“, S. 8-17) stellt sie dessen Entwicklung vom Arbeits- zum Freizeittier dar. Es folgt als Kern des Beitrags ein Überblick über die Geschichte der Pferdezucht in Westfalen im 19. und 20. Jahrhundert („Züchterische Entwicklung“, S. 18-77). Von besonderem historischen Interesse ist hier sicherlich der Abschnitt „Landespferdezucht als Remontezucht“ (S. 26-31), in dem sie auf Pferde im Kriegseinsatz zu sprechen kommt. Sie belegt hier u.a. einen Konflikt zwischen den Bauern und staatlichen Stellen um Ablieferung bzw. Einziehung von Kriegs- bzw. Arbeitspferden. Im zweiten Teil, „Naturdenkmal aus alter Zeit“ (S. 78-122), werden die Dülmener Wildpferde den Gestütszüchtungen gegenübergestellt. Hier wird deutlich, wie das menschliche Nutzungsinteresse aus den an ihre Umgebung bestens angepassten Wildtieren zwar leistungsstarke, aber dafür empfindliche Nutz-, Freizeit- und Sporttiere geschaffen hat. Hieran anknüpfend beschreibt die Verf. das Mensch-Pferd-Verhältnis abschließend in dem Abschnitt „Die Ausbildung vom Standpunkt des Pferdes aus“ (S. 130 ff.). Hier unternimmt sie den Versuch, sich dem Mensch-Tier-Verhältnis durch die Projektion eigener ethischer Vorstellungen zu nähern. Sie plädiert dabei für die naturnahere Haltung der Tiere („Das Pferd - gestern - heute - morgen“, S. 123-139). Ein „Lexikon“ hilft den pferdeunkundigen Lesern bei der Lektüre (S. 163 f.).