Die Ratte. Vom ekeligen Stinkvieh zum kuscheligen Schmusetier

Johanna Ratte

Schulen: Marienschule;
Jahrgangsstufen: 7
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Genutzt - geliebt - getötet. Tiere in unserer Geschichte (2000-2001) (Detail)
Zeitraum von: 1400
Zeitraum bis: 1999
Signatur: 4 SAB 315
Umfang: 57 S.
Auszeichnungen: 5. Bundespreis
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Mit einem Nachnamen wie „Ratte“ - dies nutzt die Schülerin auch mit einem schmunzelnden Unterton aus - zieht man durchaus die Aufmerksamkeit auf sich. Nahe liegend, dass sie sich daher der Beziehung zwischen den Menschen und der Tierart Ratte in ihrem Beitrag zuwendet und in ihrer Dokumentation über den Wandel der Ratte vom „ekeligen Stinkvieh“ zum „kuscheligen Schmusetier“ berichtet. Um den Bedeutungswandel der Ratte zu erfassen, hat die Verf. eine Reihe von Experten befragt (die Protokolle sind unkommentiert im Anhang wiedergegeben). Zumeist bezieht sich die Verf. in ihrer Darstellung aber auf die Literatur. Ohne eine formulierte Fragestellung geht die Verf. in ihrer Recherche von ihrer Familiengeschichte aus und wendet sich im Verlauf der Arbeit insbesondere der Geschichte der Rattenbekämpfung zu (6 S.). Den Stammbaum (Anlage 1) ihrer Familie kann die Schülerin bis auf ihren Ahnen Johannes Ratte (geb. 1605) zurückverfolgen. Sie stellt dabei einen Zusammenhang zwischen der Namensgebung und den sieben Pestwellen im 16. und 17. Jahrhundert in dessen sauerländischer Heimat her. Im Anschluss an die Biologie der Ratte beschreibt die Verf. die verschiedenen „Verwendungen“ und Bedeutungszuweisungen der Ratte und deren Veränderungen. Auf die Gründe für die ablehnende Haltung gegenüber Ratten als Kulturfolger wird sie für die Verbreitung von Krankheiten verantwortlich gemacht, die anhaltenden Probleme bei der Bekämpfung von Ratten und die Haltung von Ratten als Versuchs- und Haustiere wird anschließend eingegangen. Historische Hintergründe werden insbesondere im Zusammenhang mit der Pest im Münsterländischen eingearbeitet. Mit ihrer „Schlussbetrachtung“ (S. 24 ff.) geht sie auf das Mensch-Tier-Verhältnis in ihrem speziellen Fall ein und beschreibt in „Mein Verhältnis zu meinem Namen“: „Inzwischen bin ich fast stolz, den Namen eines so klugen und intelligenten Tieres führen zu können.“