Tiere aus Stein. Die Symbolik von Tierdarstellungen in den Münsteraner Altstadtkirchen

Carola Dahrenmöller

Schulen: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 10
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Genutzt - geliebt - getötet. Tiere in unserer Geschichte (2000-2001) (Detail)
Zeitraum von: 1500
Zeitraum bis: 1800
Signatur: 4 SAB 280
Umfang: 82 S.
Auszeichnungen: 2. Bundespreis
Untersuchte Orte: Altstadt, Münster, St.-Paulus-Dom, Münster
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Die symbolische Bedeutung von Tierdarstellungen in zwei Münsteraner Altstadtkirchen wird von der Verf. auf Basis einer umfassenden Fotodokumentation und der kunstgeschichtlichen Literatur ausgewertet. Die Schülerin fragt, welche Bedeutung diese Tiersymbole für die Menschen der Vergangenheit, insbesondere im Spätmittelalter, hatten. Der Beitrag zeichnet sich bereits in seinem Eingangsabschnitt, „Eigenes Nachdenken: Die Menschen des Mittelalters, ihre Lebenssituation und ihr Verhältnis zu Tieren“ (S. 6 ff), durch ein hohes reflektorisches Niveau aus, das es der Verf. erlaubt, ihre Interpretationen in einen breiteren Kontext zu stellen. Die Untersuchung führt dann mittels der Sekundärliteratur, der Befragung von Experten und der kunsthistorischen Literatur zum Münsteraner Dom in die Funktion und Deutung der mittelalterlichen, zumeist religiösen Tiersymbolik ein. Eine Beschreibung der Tiersymbole Adler, Stier und Löwe, der Symbole der drei Evangelisten Markus, Lukas und Johannes bzw. des Löwen auch als Attribut des Kirchenvaters Hieronymus bildet einen ersten engeren Interpretationsrahmen, bei dem die kunsthistorische und religionsgeschichtliche Einordnung aufgrund des bekannten Interpretationsrahmens leichter fällt. Anschließend untersucht die Autorin die Tierdarstellungen im Kirchengebäude systematisch (S. 31-75). Hier können nicht alle Abbildungen gedeutet werden, und die Verf. räumt ein, dass manche Deutung auch einen hypothetischen Charakter trägt. Die Verf. interpretiert die Detaildarstellung und liefert in der Zusammenfassung eine Deutung, wobei sie den historischen Bedeutungswandel wie auch die Unstimmigkeiten der Fachliteratur benennt. Die Verf. stellt die Bedeutung der Tiersymbole für die Auftraggeber, die Geistlichen und die Baumeister dar, hütet sich aber vor vorschnellen Einschätzungen zur Rezeptionsgeschichte der Darstellungen, denn die symbolische Bedeutung für die einfachen und lese- und lateinunkundigen Gläubigen konnte durchaus eine andere sein. Eine Umfrage zu heutigen Tierdarstellungen (S. 76 ff) liefert der Verf. das Referenzmaterial, um einen Wandel der Tiersymbolik in ihrem als Arbeitsbericht zu lesenden Nachwort konstatieren zu können („Nachwort - Tiersymbole im Wandel der Zeit“, S. 79).