Kurt Diete. Ein Jugendseelsorger mit Courage und Engagement im Wandel der Zeiten
Jannis Weiland
Der eigene Konfirmationsunterricht ist für den Verfasser Anlass, sich mit seiner Großmutter über ihre Erfahrungen damit auszutauschen. Geprägt wurden diese maßgeblich von ihrem damaligen Pfarrer, Kurt Diete. 1888 im Kaiserreich geboren, Zeitgenosse der Weimarer Republik und des Dritten Reiches, sowie schließlich Repressionen Ausgesetzter in der DDR sind seine Biographie sowie sein Wirken und die damit hinterlassenen Spuren Gegenstand der Auseinandersetzung des Schülers. Erlebte Diete eine wechselvolle Zeit, hat er auch in seinem eigenen Lebenslauf viele Stationen, Länder und Menschen erlebt: Ob als Jugendführer der Wandervögel, Zeitungs- und Buchherausgeber oder Missionar. Diete, der nie Theologie studiert hatte, vertrat dabei seine Positionen stets zu hundert Prozent – ein Umstand, der ihn als „Bekennender Christ“ während der NS-Herrschaft die volle Härte des menschenfeindlichen Repressionsapparates bis hin zur Inhaftierung im KZ erleiden ließ. Glücklich überlebend trat er nach dem Zweiten Weltkrieg eine Stelle als Pfarrer in Burgstädt an, wo er auf die Großmutter und -tante des Verfassers traf, die er konfirmierte – angesichts dessen, dass Burgstädt sich in der DDR befindet ein Akt, den der Verfasser nahe des Rebellischen verortet. Dass Diete sich um seine – insbesondere jungen – Gemeindemitglieder besorgt zeigte, verdeutlicht der Verfasser kurz an Aussagen und privaten Dokumenten, seiner Großmutter und –tante, welche dem Anhang beigefügt sind. So kommt der Schüler zu dem Fazit, dass Diete im Leben der Menschen, denen er begegnete, „Geschichte machte“.