Mathilde Franziska Anneke – Eine Frauenrechtlerin

Jelena Leuer, Hannah Tümmers

Schulen: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium; Wilhelm-Hittorf-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 8
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Gott und die Welt. Religion macht Geschichte (2016-2017) (Detail)
Zeitraum von: 1817
Zeitraum bis: 1884
Signatur: 4 SAB 1287
Umfang: 16 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: Anneke, Mathilde Franziska
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Ausgehend von einem Unterlegenheitsgefühl angesichts einen Übergewichts an Jungen in der eigenen Schulklasse, befassen sich die Verfasserinnen in ihrer Arbeit mit der Biografie Mathilde Franziska Annekes. Die 1817 in Sprockhövel geborene Mathilde Hülswitt wurde angesichts elterlicher Geldsorgen mit einem reichen Weinhändler verheiratet. Nach nur einem Jahr scheiterte die Ehe jedoch 1837, wie die Autorinnen anführen, vor allem aufgrund der Gewalttätigkeit ihres Mannes, und die geschiedene und fortan geächtete Mathilde zog nach Münster. Ohne Beruf und mit der Pflege ihrer Tochter beschäftigt, dichtete sie viel. Als ihr eine königlich preußische Dichter-Gnadenpension verwehrt wurde, wandte sie sich politischen Zirkeln zu. Als Mitglied im „Demokratischen Verein“ lernte sie ihren Mann Fritz Anneke kennen, einen aufgrund seiner politischen Ansichten entlassenen preußischen Offizier. Das Paar zog schließlich nach Münster, wo Anneke Herausgeberin der arbeiternahen „Neuen Kölnischen Zeitung“ wurde. Obwohl bald wieder Mutter brachte sich Anneke gar in die bewaffneten demokratischen Aufstände 1849 ein. Nach dem Scheitern der Revolution, wanderte das Paar schließlich in die USA aus, wo es eine deutsche Frauenzeitung begründete. Nach einer Episode in der Schweiz kehrten die Annekes schließlich angesichts des Bürgerkriegs auf dem Gebiet der heutigen USA als überzeugte und engagierte Republikaner dorthin zurück. Hier kam Anneke schließlich zur Ruhe und machte sich als Demokratin wie Begründerin einer Mädchenschule einen Namen. Die wechselvolle und vielseitige Biographie Annekes, die die Verfasserinnen auf Grundlage von Sekundärliteratur detail- und umfangreich rekonstruieren, schätzen diese als wissens- und außerordentlich bemerkenswert ein. Schließlich sei es Anneke nicht gelungen, die gesellschaftlichen, in mancherlei Hinsicht noch auf religiösen Ideen fußenden Umstände zeitlebens zu ändern, sich jedoch in individueller Hinsicht aufgrund ihres unvergleichlichen Durchhaltevermögens und Willens im Privaten zahlreiche Freiräume zu sichern.