‚Kinder, kommt runter, Lambertus ist munter. St. Lambertus sall liäben!‘ Kindsein früher und heute am Beispiel eines alten Brauchtums
Isabel Evels
Mit dem Erleben der Kindheit in den frühen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts setzt sich die Verfasserin dieses Beitrags auseinander. Anhand eines alten Münsteraner Brauchs, dem Lambertusspiel, veranschaulicht sie dazu, wie sich die Bedeutung traditioneller Feste für die Kinder verändert hat. Ihre Ergebnisse stützt sie auf drei Zeitzeug*inneninterviews, auf private Erinnerungsstücke, auf Zeitungsartikel und die einschlägige regionalgeschichtliche Literatur. Zunächst führt die Verfasserin allgemein in die Geschichte und Entwicklung des Lambertusbrauchs ein, der zum ersten Mal Ende des 18. Jahrhunderts erwähnt wurde. Anschließend beschreibt sie, wie die früher häufig eigenständige Umsetzung des Festes durch die Kinder heute der Organisation durch die Erwachsenen gewichen ist. Insgesamt kommt sie zu dem Schluss, dass das gemeinsame Feiern des Lambertusbrauchs früher wesentlich wichtiger für das Aufrechterhalten der städtischen Gemeinschaft war als heute. Der Anhang soll mit Fotos und Liedzettel-Ausschnitten plastisch machen, welchem Wandel diese Festivitäten unterworfen waren und sind.