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miteinander - gegeneinander? Jung und Alt in der Geschichte (2006 - 2007)

Das Motto des 20. Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten „miteinander – gegeneinander? Jung und Alt in der Geschichte“ verweist auf ein zentrales Thema unserer Gesellschaft: das Zusammenleben der Generationen, der demografische Wandel, die Auflösung traditioneller Familienmodelle, deren Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme und die daran anschließende Debatte um die Zukunft des Generationenvertrags. Ein Blick in die Geschichte kann uns lehren, wie Jung und Alt früher zusammengelebt haben, die Erziehung durch Eltern und Schule, die lange Zeit von der Forderung nach Unterordnung und Gehorsam geprägt war, hat sich verändert. Aber auch Fragen der Geschlechterzugehörigkeit werden heute stärker thematisiert und problematisiert. Vor diesem Hintergrund waren die Jugendlichen im Wettbewerb 2006/07 aufgefordert, das Verhältnis von Jung und Alt in der Geschichte zu beleuchten und zu hinterfragen, welche Modelle des Miteinanders es gab bzw. welche Konflikte und Lösungen existierten. Welches Bild von Jung und Alt wurde in der jeweiligen Zeit vermittelt? Wie wurden Altersgruppen definiert und gegeneinander abgegrenzt? Welche Werte und Traditionen, welcher Besitz und welches Wissen wurde zwischen den Generationen weitergegeben, und wie geschah dies? Die jungen Spurensuchenden waren angehalten, in ihrer Umgebung zu forschen, sie begaben sich in die Nachbarschaft, in Bibliotheken, Museen und Archive, in Schulen und Seniorenheime oder forschten in der eigenen Familie. 200 Teilnehmende von 16 Schulen beteiligten sich in Münster am Wettbewerb des Bundespräsidenten und reichten insgesamt 103 Arbeiten ein. Die Themen der Jugendlichen konzentrierten sich im Wesentlichen auf die Bereiche Jung und Alt in der (eigenen) Familie, in Bildung und Erziehung und sie forschten zu Generationserfahrung und Sozialisation sowie zu Generationserfahrungen in der Religion. Viele Teilnehmende gingen der Frage nach, wie sich Generationenbeziehungen in schwierigen und bewegten Zeiten, z.B. im Krieg oder in gesellschaftlichen Umbruchphasen entwickelten. Andere beschäftigten sich mit den Erziehungsverhältnissen innerhalb der Familien oder der Beziehung von Lehrerinnen und Schülern in der Geschichte. Unter dem Titel „PIETATI, VIRTUTI, DOCTRINAE“ befasste sich ein Zehntklässler mit der Rolle der Schule bei der Vermittlung von Werten der älteren Generation an die jüngere und gewann damit einen ersten Bundespreis. Ein besonderes Interesse der Jugendlichen galt auch dem Thema Jungsein in der Geschichte. Die Erforschung der Jugendkultur und des Jugendprotests war für viele Teilnehmende besonders anziehend, wobei es sie reizte herauszufinden, ob Jugendproteste eher ein Ausdruck eines Generationenkonflikts waren oder ob die politischen und sozialen Gesellschaftsverhältnisse eine gewichtigeren Anteil am Protest darstellten.
Anzahl Beiträge aus Münster: 102
Anzahl Teilnehmende aus Münster: 155
Anzahl der Preise in Münster: 23

Karte

Auf der Karte sind alle Orte markiert, zu denen Beiträge in diesem Wettbewerb geschrieben wurden.