‚Sehen und gesehen werden‘. Der Lambertusbrunnen in Münster als Treffpunkt für Jugendliche in den 60er bis 80er Jahren

Katharina Heßling, Hannah Heßling, Nora Kreuzberg

Schulen: Marienschule; Marienschule; Marienschule;
Jahrgangsstufen: 10
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: miteinander - gegeneinander? Jung und Alt in der Geschichte (2006-2007) (Detail)
Zeitraum von: 1960
Zeitraum bis: 1985
Signatur: 4 SAB 539
Umfang: 86 S.
Auszeichnungen: 3. Bundespreis
Untersuchte Orte: Lamberti-Brunnen
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

In ihrem Beitrag untersuchen die Verfasserinnen den Lambertusbrunnen in Münster und seine Funktion als Treffpunkt für Jugendliche zwischen den 1960er und 1980er Jahren. Darüber hinaus thematisieren sie den Treffpunkt als mögliche Ursache für Konflikte zwischen den Generationen. Ihre Ergebnisse stützen sie auf 20 Befragungen und Interviews mit Zeitzeugen sowie auf Zeitungsartikel, Sekundärliteratur und Informationen aus dem Internet. Zunächst stellen die Verfasserinnen kurz die Geschichte des Lambertusbrunnens vor, der nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde und mit der Eröffnung eines Cafés am selben Platz in den 1960er Jahren zum Szenetreff von Jugendlichen wurde. Anschließend differenzieren sie, welche Jugendlichen sich an dem Brunnen trafen, und schildern die Bedeutung des Platzes aus der Sicht der Schüler, die ihn in erster Linie für Rendezvous nutzten. Zudem gehen sie auf die Eltern und Lehrer ein, die um die Kinder besorgt waren, weil es Gerüchte über den Brunnen als Treffpunkt von Kriminellen gab. Die Verf. arbeiten heraus, inwiefern es von den Wertvorstellungen der Eltern abhing, ob der Brunnen zu einem Streitthema innerhalb der Familie wurde. Schließlich zeigen die Verfasserinnen auf, dass sich ab den 1980er Jahren immer weniger Jugendliche am Lambertusbrunnen trafen, da sich die Interessen und Ansichten der Jugendlichen in dieser Zeit änderten. Damit ordnen die Verfasserinnen den Treffpunkt Lambertusbrunnen historisch in den Kontext der jugendlichen Rebellion der 1960er und 1970er Jahre ein. Um den Geist dieser Zeit auch nach 25 Jahren noch einfangen zu können, liegen sämtliche Interviews, auf die sich die Arbeit stützt, im Anhang vor. In diesen reflektieren die Interviewten auch die Außensicht, die ihnen entgegengebracht wurde.