Wünsche, Hoffnung, Ängste – Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus im Vergleich zu Heute

Kathrin Evels, Ann-Kathrin Ossenkopp

Schulen: Friedensschule; Friedensschule;
Jahrgangsstufen: 7
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: miteinander - gegeneinander? Jung und Alt in der Geschichte (2006-2007) (Detail)
Zeitraum von: 1929
Zeitraum bis: 2007
Signatur: 4 SAB 626
Umfang: 32 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Vor der Folie des historischen Hintergrunds vergleichen die Verfasserinnen in Interviews gewonnene Informationen zur Alltagsgeschichte während des Nationalsozialismus‘ Aufgewachsener sowie gegenwärtig Jugendlicher. Dabei stellen sie fest, dass es – bedingt durch die geschichtlichen Umstände – retrospektiv gesehen starke Einschnitte in der Jugend ihrer Großelterngeneration gab. Tieffliegerangriffe und Bombardements gehörten ebenso zum Alltag wie Militarismus und Hitlerorientierung in der staatlich beeinflussten und nachgesteuerten Erziehung oder Lebensmittelkarten im Konsumverhalten. Zugleich aber fällt ihnen auf, dass dennoch keine Pauschalurteile über die Erfahrungen der in dieser Zeit Großgewordenen erlaubt sind. Schließlich hing das Empfinden einer „glücklichen“ eigenen Jugend von individuellen Faktoren ab. Blieben Familienstrukturen intakt und die Familienmitglieder am Leben, wurden auch Umstände wie materielle Armut und die Zerstörung des eigenen Wohnhauses eher hingenommen, als im Falle des Todes eines Elternteils. Neben diesen sehr deutlichen Unterschieden erfassen die Autorinnen auch Nuancen und überführen sie in größere Bedeutungszusammenhänge: Alltagsmomente und -bestandteile wie der immer lautere, plakative Musikgeschmack erscheinen ihnen als repräsentativ für die abnehmende Rücksichtnahme der gegenwärtigen Jugend, die angesichts der deutlich besseren Lebensumstände die Möglichkeit zu einem egozentrischeren Lebensstil hat, wie Evels und Ossenkopp reflektieren. Auch der Einfluss des Glaubens auf Alltagshandlungen hat – ihrer Interviewgrundlage zufolge – an Substanz verloren.