Um ihre Jugend betrogen. Mädchen in Münster im Zweiten Weltkrieg

Johanna Katharina Schulte

Schulen: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 12
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: miteinander - gegeneinander? Jung und Alt in der Geschichte (2006-2007) (Detail)
Zeitraum von: 1939
Zeitraum bis: 1945
Signatur: 4 SAB 617
Umfang: 51 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Die Autorin setzt sich in ihrer Arbeit mit der Frage auseinander, ob man im Krieg von „Alltag“ und „Jugendzeit“ sprechen kann, wie man es in Friedenszeiten tut. Anhand von Zeitzeug*inneninterviews mit vier Frauen arbeitet sie deren Retrospektiven auf die Kriegsjahre auf. Dabei stellt sie übergreifend fest, dass jede der Frauen von diesen Ereignissen, Erlebnissen und Erfahrungen bis in die Gegenwart geprägt wurde und wird, auch wenn sich diese in ihren Einzelheiten unterscheiden. Sehr präsent bleibt allen vor allem das Ende des Krieges. So ist eine der Befragten kurzfristig und zufällig erfolgreich vor den Russen aus der schon eingeschlossenen Stadt Glogau in Niederschlesien geflohen; eine andere Interviewte zeigt dramatische Erinnerungen an die 1943 erfolgte Bombenangriffe auf Münster, die sie aus ihrer Perspektive nur mit Glück überlebte. Im ländlichen Raum hingegen erlebte eine dritte Interviewpartnerin den Einmarsch „der Amerikaner“ als relativ unspektakuläre, schnelle Besatzung – lediglich eine Torte wurde unmittelbar „konfisziert“. Die vierte Interviewpartnerin, den Krieg in der Kinderlandverschickung verbringende Befragte, hatte vor allem eine beschwerliche und langwierige einwöchige Rückfahrt hinter sich zu bringen, während der vor allem die sanitären Bedingungen sich als fatal erwiesen. Insgesamt stellt die Verfasserin fest, dass die Befragten weniger gerne über die Kriegsjahre selbst reden, bzw. sich an diese erinnern. Schließlich bleibt allen gemein, dass sie die Zeit zwischen 1939 und 1945 als „verlorene Jahre“ sehen – weite Teile ihrer besten Jugendjahre seien Ihnen in diesem Zeitraum geraubt worden.