Wie eine Jugend die Gesellschaft verändert. Stürmische 60er Jahre.
Carolin Schröter
Nachdem die unmittelbaren Nachkriegs-Herausforderungen von den verschiedenen, aufeinander angewiesenen Generationen dieser Zeit gemeinsam bewältigt worden waren, entfalteten sich in den 1960er Jahren erste intergenerationelle Konflikte. Ausgehend vom englischsprachigen Raum erfassten diese bald auch Deutschland. Anhand der Veränderungen in der bei Jugendlichen beliebten Mode und Musik, der Propagierung alternativer Lebensformen und der Auseinandersetzung mit aus ihrer Sicht „überholten“ Idealen durch die Studentenbewegung zeigt die Autorin auf, in welchen Teilbereichen des Alltagslebens sich die Jugend- gegen die Elterngeneration wendete. Anhand von Zeitzeug*inneninterviews stellt die Autorin unmittelbare Beispiele dieses Engagements vor. Als Verdienst der Bewegung bilanziert sie vor allem deren Erhebung an sich, die Raum, nicht nur für Protestaktionen und -haltungen, sondern zunächst für das Hinterfragen bestehender Zustände und Umstände schuf, sodass nun bereits in der Erziehung mehr Freiheit und Selbstständigkeit – auch im Umgang mit der älteren Generation – vermittelt werden, als noch in den Generationen zuvor.