Schulerziehung im Krieg und Heute

Farina Frisch, Anna Kniesel

Schulen: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium; Wilhelm-Hittorf-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 8
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: miteinander - gegeneinander? Jung und Alt in der Geschichte (2006-2007) (Detail)
Zeitraum von: 1930
Zeitraum bis: 2007
Signatur: 4 SAB 581
Umfang: 50 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: Geistschule, Münster, Wilhelm-Hittorf-Gymnasium, Münster
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Im vorliegenden Beitrag befassen sich die Autorinnen mit der Schule als Institution des Austauschs zwischen „Jung“ und „Alt“ im diachronen Vergleich zwischen der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der Gegenwart. Als Beispiele nehmen sie die Overbergschule, damals eine Volksschule, seit 1969 eine Grundschule, in Oelde, die Geistschule, eine multinational geprägte Hauptschule in Münster, sowie das Münsteraner Wilhelm-Hittorf-Gymnasium, ihre eigene Schule, in den Blick. Aus den Interviews mit ihren Zeitzeugen kristallisieren sie das Bild, das sie vom Schulwesen während der Kriegszeit zeichnen, heraus. Die ohnehin autoritär geprägte Erziehung und Bildung habe in diesem Zeitraum noch besondere Prägungen erfahren – schließlich wurden Ideen und Vorstellungen des Nationalsozialismus, von der Erziehung bis zur Ideologie, auch unmittelbar in den Klassenverbund getragen, in dem Schülerinnen und Schüler, wie in vielen Bereichen der Gesellschaft, zu gläubigen und folgsamen Nationalsozialisten erzogen werden sollten. Erziehungsmethoden waren von Strenge und Härte geprägt – ein Umstand, der sich in der Gegenwart durchaus geändert hat. Als besonderes Beispiel setzen sich die Verfasserinnen in diesem Zusammenhang mit dem Konzept des Trainingsraums, das beispielsweise an der Geistschule intensiv genutzt wird, auseinander: bei Fehlverhalten werden Schülerinnen und Schüler im Trainingsraum von einer Lehrkraft zur Reflexion ihres Fehlverhaltens angehalten und erst dann wieder in den Regelunterricht entlassen. Auch im Vergleich der eigenen Schulerfahrungen mit den Berichten der Zeitzeugen reflektieren die Verfasserinnen, dass nicht nur äußere Umstände wie Ausstattung und Komfort des Klassenzimmers sich gravierend verändert haben, sondern auch der Bildungs-Gedanke deutlich gegenüber den meist sehr streng vorgebrachten Erziehungsidealen der Vergangenheit gewonnen hat und Schülerinnen und Schüler mehr Möglichkeiten haben, fachliche Inhalte zu lernen.