„Weißes Kleid, schwarze Lackschuh“. Erstkommunion früher und heute
Maria Otte
In ihrer Arbeit betrachtet die Verfasserin, wie der katholische Ritus der Erstkommunion in der Gegenwart im Vergleich zu seiner historischen Form zu Beginn des 20. Jahrhunderts begangen wird. Dazu befragte sie Katholiken, die damals die Erstkommunion empfangen hatten, Erwachsene, bei denen die Erstkommunion etwa 40 Jahre her ist, sowie Kinder, bei denen die Erstkommunion unmittelbar zurückliegt und -lag und erinnerte sich an ihre eigene Kommunion. Unterschiede lassen sich vor allem in Vorbereitung und Ablauf der Kommunion feststellen: Die Atmosphäre ist weniger starr, dafür lockerer und freundlicher geworden; die Würde des Gegenstands soll dabei jedoch gewahrt werden. Auch festliche Kleidung gehörte bzw. gehört damals wie heute zu einer Erstkommunion dazu – lediglich die Mode, die festlegt, was als besonders festlich gilt, hat sich geändert. Verändert haben sich auch die Feierlichkeiten, die – sowohl in Hinblick auf Rahmen bzw. Kreis, als auch auf Geschenke – einen größeren Maßstab angenommen haben. Besonders diesem Aspekt misst die Autorin auch das größte Polarisierungspotential zu. Angesichts der Zunahme materieller Aspekte stellt sich für viele – ob jung oder alt – die Frage, inwiefern der religiöse Akt tatsächlich noch im Vordergrund steht.