Über die gesellschaftliche und soziale Lage von Kindern in Münster. Ursachen und Maßnahmen
Luke Bölling, Philipp-Donatus Göttker
In ihrer Arbeit befassen sich die Verfasser mit Ursachen und Auswirkungen von Kinderarmut in Münster, sowie dem Umgang mit dieser. Auch in der relativ behüteten westfälischen Stadt bildeten sich Bezirke heraus, in denen der Anteil derer, die Sozialhilfe für die Sicherung ihres Lebensunterhalts beanspruchen, besonders hoch ist. Anhand von Archivalien und Statistiken zeigen die Verfasser dabei auch die Entwicklung dieser Zahlen auf, die – in jüngerer Vergangenheit – relativ konstant geblieben sind. Dass mit materieller Armut nicht selten auch soziale Armut und negative Selbstkonzepte mit schlechteren Leistungen, erhöhter Gewaltbereitschaft, schlechteren Zugängen zu Bildung und weiteren Auswirkungen auf den Lebensweg einhergehen, wie sie erörtern, verleiht den zahlreichen Statistiken und Aufstellungen, die weite Teile der Arbeit ausmachen, mehr Gewicht. Dabei stellen die Verfasser auch fest, dass im Laufe der Zeit von Seiten der Stadt Münster versucht wurde, diesem selbstperpetuierenden System Einhalt zu gebieten, dies jedoch nur in Teilen (als Beispiel werden die positiven Entwicklungen der Arbeitslosenquoten im Stadtteil Roxel genannt) gelingt, auch weil nach Ansicht der Autoren zu wenig Geld in Bildung und Kinderbetreuung investiert wird.