Das Leben in der Großfamilie Engelhardt in den 30er bis 50er Jahren des 20. Jahrhunderts. Das Miteinander in der Familie meiner Großmutter
Jan Wegmann
In seiner Arbeit möchte der Münsteraner Schüler Jan Wegmann verstehen, wie das Zusammenleben einer Großfamilie, in der 13 Personen über 3 Generationen verteilt, in einem Thüringer Dorf der 1930er Jahre zusammenlebten, gestaltet war. Zu diesem Zweck führt er ausführliche Interviews mit seinen Verwandten durch, die er auf DVD seiner Arbeit beifügt. Den häufig nostalgischen Blick in die Vergangenheit bedenkend, stellt er zusammenfassend fest, dass es zu dieser Zeit in Thüringen häufig einfach üblich war, dass sich die Generationen so nahe standen. Dabei bot dieses Konzept des Zusammenlebens in der Großfamilie einerseits Schutz, andererseits erschwerte es auch, sich aus bisherigen Vorstellungen und von den Erwartungen seiner Verwandten zu lösen – die Großmutter des Verfassers wurde ohne die Unterstützung ihrer Mutter Lehrerin; zu ihrer Zeit bemerkenswert. Für den betrachteten Fall der Großfamilie Engelhardt macht er drei Aufgabenbereiche aus: Kinder hatten sich selbstständig zu beschäftigen, mitzuhelfen und sozialisieren. Frauen mussten den Haushalt führen und sich in das Familienleben einordnen; die älteste Frau gab dabei den Ton an. Männer mussten mit ihrem Beruf die Familie ernähren. Durch die dichte räumliche Nähe stand man stets in engem Kontakt.