Molokai ist überall – Lepra geht uns alle an
Tina Ertelt
Die Arbeit der Schülerin befasst sich mit dem Thema Lepra, das auch aus lokalgeschichtlicher Sicht behandelt wird. Sie beginnt mit einer geschichtlichen Einführung in die Krankheit und deren Verlauf, zählt einzelne Symptome sowie Merkmale verschiedener Lepraformen auf und gibt einen Überblick über die Lepravorkommen in der Welt. In einem zweiten Schritt stellt die Autorin das 1957 gegründete Deutsche Aussätzigen-Hilfswerkt (DAHW) vor, dessen Zielsetzung neben der medizinischen vor allem in der sozialen Hilfe liegt, in der Resozialisierung der durch die entstellende Krankheit stigmatisierten, „vom Aussatz befallenen“ Kranken. Seit 1985 konnte das DAHW 650.000 Patienten von Lepra und Tuberkulose heilen. Dieser Erfolg sei vor allem all jenen zuzuschreiben, die durch Spenden oder ehrenamtlichen Einsatz tatkräftige Hilfe geleistet haben, so die Autorin. Abschließend schildert sie einen konkreten Fall der Leprahilfe am Beispiel des seit 1970 bestehenden Davensberger Leprakreises. Die Frauen dieses Kreises stricken, häkeln und nähen Kleidung aus Wäscheresten, die sie zu den Herz-Jesu-Schwestern nach Hiltrup bringen. Von dort aus werden die in die Missionsländer verschickt. Ein Interview mit einer Leiterin dieser Gruppe beendet die Arbeit. Der im Anhang befindliche Arbeitsbericht lässt die einzelnen Schritte nachvollziehen, die zu der ansprechend illustrierten Studie geführt haben. Die Schülerin, die abschließend ihre Hochachtung für die Helfer bekundet, vermag ihr Anliegen zu verdeutlichen, dass das Thema Lepra zu Unrecht aus dem gesellschaftlichen Bewusstsein verdrängt wurde.