Mörder auf freiem Fuß! Ein Skandal aus dem Münster des 16. Jahrhunderts

Kirsten Becker

Schulen: Geschwister-Scholl-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 9
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte (2010-2011) (Detail)
Zeitraum von: 1588
Zeitraum bis: 1589
Signatur: 4 SAB 798
Umfang: 21 S.
Auszeichnungen: Landespreis
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: Melchior Droste zu Senden, Oer, Berndt von
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Wie würde die Öffentlichkeit heute reagieren, wenn ein nachweislich überführter Mörder auf freiem Fuß bleibt, weil er zur gesellschaftlichen Oberschicht gehört? Diese Frage stellt sich die Schülerin Kirsten Becker, die einen Mordfall des 16. Jahrhunderts in Münster untersucht. Nach einer Streitigkeit auf einer Hochzeitsfeier ermordete der Domherr Berndt von Oer am 20. März 1588 im Beisein von Zeugen den Komtur des Johanniterordens Melchior Droste zu Senden. Um die Ahndung des Verbrechens entbrannte ein öffentlicher Konflikt, der weit über Münster hinaus Aufsehen erregte und in den sich neben Fürsten und Bischöfen auch der Papst einschaltete. Trotz eindeutiger Beweise wurde Berndt von Oer freigesprochen. Kirsten Becker analysiert den Skandal auch im Hinblick auf die Folgen für das Gerichtswesen der Stadt Münster. Grundlage ihrer Arbeit sind die Kriminalakte aus dem Stadtarchiv Münster und Sekundärliteratur zum Thema. Deutlich wird dabei aber auch, wie klar die Bürger der Stadt Münster – trotz eindeutiger Positionierungen von höchster Geistlicher Stelle – ihre Position beibehalten und ihre Macht wahren wollen.