Protest gegen das Vergessen von Unrecht im Dritten Reich. Das Schicksal eines Zwangssterilisierten in Münster
Dörte Naunin
Die Verf. beschäftigt sich mit dem Schicksal von Paul Wulf. Er wurde während der nationalsozialistischen Diktatur zwangssterilisiert und focht nach 1945 lange Jahre um Wiedergutmachung. 1991 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. Die Arbeit stellt zunächst die nationalsozialistischen Vorstellungen zur Eugenik vor und geht dann auf die gesetzlichen Grundlagen zur Zwangssterilisierung ein. Paul Wulf wurde Opfer dieser Vorschriften. Ausführlich geht die Verf. auf dessen Bemühungen nach 1945 ein, eine Entschädigung zu erhalten. Zwar wurde das Urteil, das ihn als schwachsinnig einstufte, aufgehoben, aber eine Rente blieb ihm zunächst verwehrt. Auf Initiative engagierter Bürger wurde Paul Wulf schließlich für sein Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.