Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche

Lotta Könning

Schulen: Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 8
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Gott und die Welt. Religion macht Geschichte (2016-2017) (Detail)
Zeitraum von: 1976
Zeitraum bis: 2017
Signatur: 4 SAB 1320
Umfang: 23 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: Hiltrup
Persönlichkeiten: Pater Welberg
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

In ihrem Beitrag setzt sich die Schülerin mit dem 2010 öffentlich gewordenen Missbrauchs-Skandal der katholischen Kirche am Beispiel der Hiltruper-Herz-Jesu-Missionare auseinander. Im Jahr 2010 war der über zwanzig Jahre in der St. Clemens Gemeinde und an hiltruper Grundschulen tätige Pater Welberg überraschend in ein anderes Kloster versetzt worden. Erst später wurde bekannt, dass er zuvor am katholischen Internat Johanneum in Homburg (Saarland) – wo sich u.a. von 1976-1980 sechs Schüler umgebracht hatten – tätig gewesen war, welches durch die zahlreichen Missbrauchsfälle, die im Jahr 2010 öffentlich wurden, in die Schlagzeilen geraten war. Die Hiltruper Missionare und das Bistum Münster hatten versucht, diese Vorfälle zu vertuschen. Die Verfasserin erarbeitet indessen neben einleitenden Worten zunächst eine Definition des Begriffs „sexueller Missbrauch“, um daraufhin kurz das Leben vor und nach dem Bekanntwerden der Missbrauchsfälle in Hiltrup zu beschreiben – hier wird besonders die Unsicherheit vieler Eltern in Hiltrup hervorgehoben, deren Kinder von Pater Welberg betreut wurden. Auf eine Erläuterung des auslösenden Skandals am Johanneum in Homburg folgen zwei geführte Zeitzeug*inneninterviews: Einerseits befragte die Verfasserinnen mit Bernd Held (von 1976-1980 am Internat) einen der Geschädigten, andererseits kam mit der Juristin Bernadette Böcker-Kock die seit 2016 im Bistum Münster zuständige Ansprechpartnerin für sexuellen Missbrauch zu Wort. Anhand der gestiegenen Kirchenaustritte im Bistum Münster macht die Verfasserin die negativen Auswirkungen des Skandals für die katholische Kirche fest und kommt abschließend zu dem Fazit, dass noch länger als die andauernde Aufklärungsarbeit – im Bistum Münster wurden zwischen 2010-2016 rund 130 Missbrauchsfälle aufgeklärt – die Verinnerlichung der Leitlinien und Werte benötigen würde, die zukünftige Missbräuche verhindern sollen. Mit Blick auf das schwierige Verhältnis der Kirche zur Sexualität stellt sie abschließend die Frage: „Welchen Sinn macht dieser Verzicht für die Kirche, wenn er so viel Leid anrichten kann?“