„der Erb-Feyndt deß christlichen Nahmens der Groß-Türck“ – Auswirkungen der Türkenkriege in Münster und deren Ausdrucksformen zwischen dem 16. Jahrhundert und dem 20. Jahrhundert

Carina Ebert

Schulen: Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 9
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Gott und die Welt. Religion macht Geschichte (2016-2017) (Detail)
Zeitraum von: 1500
Zeitraum bis: 2017
Signatur: 4 SAB 1349
Umfang: 55 S.
Auszeichnungen: 1. Bundespreis
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

In ihrem Beitrag beschäftigt sich die Schülerin mit den Türkenkriegen der frühen Neuzeit und geht der Frage nach, inwiefern diese sich im münsteraner Stadtleben niedergeschlagen haben. Nach kurzen einleitenden Worten und einer Quellenkritik der verwendeten Archivalien folgt zunächst ein Überblick über die entscheidenden historischen Ereignisse der Türkenkriege, um daraufhin die Frage zu diskutieren, ob es sich bei diesen Auseinandersetzungen um Religionskriege gehandelt habe. Den Fokus ihrer Arbeit legt die Verfasserin auf die „Türkenangst“ und Propaganda im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Nach den Ursachen dieser Angst erarbeitet sie an einem exemplarischen Beispiel eine Kampfsituation gegen die Osmanen, in dem sie eigens eine Verlustliste anhand eines Briefes aus dem „Haubtquartiert bey Mehadia“ (1738) transkribiert. Als einen weiteren Aspekt fragt die Verfasserin nach der Beteiligung des Fürstbistums Münster an den Türkenkriegen, beurteilt diese, neben einer politisch-religiösen Verwobenheit und weniger münsteraner Kampfeinsätze (1542 Reiter und Landsknechte in Ungarn, 1685 ca. 2.400 Soldaten als teil des kurkölnischen Heeres), zwar als unbestritten, jedoch nicht besonders hoch. Einen Verweis auf die dreijährig am ersten Montag im Juni stattfindende Tradition der Bäckergesellen aus Münster namens „Guter Montag“, welche auf die historisch nicht belegte Geschichte zurückgeht, dass münteraner Bäckergesellen den Kaiser in Wien 1683 vor unterirdischen Tunneln der Türken gewarnt hätten, lässt die Verfasserin folgen. Ihren Beitrag abschließend wirft sie einen Blick auf die deutsch-türkische Beziehung in der jüngeren Geschichte und die heutige Situation der Türken in Deutschland.