Stierblut und Schrebergarten. Kindheit und Jugend in Deutschland vor und nach der Wende

Sonja Hinse, Christina Hucklenbroich

Schulen: Schillergymnasium; Schillergymnasium;
Jahrgangsstufen: 11
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Ost-West-Geschichte(n) - Jugendliche fragen nach (1994-1995) (Detail)
Zeitraum von: 1977
Zeitraum bis: 1995
Signatur: 4 SAB 152
Umfang: 70 S.
Auszeichnungen: 5. Bundespreis
Untersuchte Orte: DDR
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Nein
Beitragszusammenfassung:

Der Beitrag beschreibt, wie sich „Ines“ (Jg. 1977), ein fiktives Mädchen aus der Nähe von Münster, über persönliche Kontakte dem Leben in Ostdeutschland vor und nach der Wende annähert. In der durchgängig in Roman-Form abgefaßten ersten Hälfte der Arbeit geht es um einen zweiwöchigen Besuch von Ines und ihrer Familie bei Verwandten in Erfurt im Sommer 1988. Durch die Schilderung der Reiseerlebnisse und durch die Wiedergabe von Erzählungen der gleichaltrigen Töchter der Verwandten lassen die Autorinnen hier ein vielschichtiges Bild vom DDR-Alltag entstehen. Das Schulsystem, Freizeitgestaltung und Reisemöglichkeiten, FDJ und Junge Pioniere, die Benachteiligung von Christen und Stasi-Bespitzelung werden dabei ebenso angesprochen wie das Auffallen als Westler, begriffliche Spezifika oder ungewohnte DDR-Produkte. In der zweiten Hälfte des Beitrags präsentieren die Verf. dann Briefe, die sich Ines und eine der Töchter der Verwandten 1988/89 geschrieben haben. Zudem drucken sie Briefe ab, die Ines 1992/93 von einer nach Magdeburg gezogenen Schulfreundin erhält, und geben die Antworten von zwei ostdeutschen Mädchen wieder, die Ines schriftlich u. a. nach der Rolle der Kirche in der DDR, nach Veränderungen im Schulalltag seit 1989 und nach Träumen vor und nach 1989 gefragt hat. Der Beitrag vermittelt einen detaillierten Eindruck davon, wo, verglichen mit der Zeit nach 1989 und mit dem Westen, die Besonderheiten des Alltags von DDR-Jugendlichen lagen, und davon, wie dieser Alltag aus östlicher wie aus westlicher Perspektive wahrgenommen wurde. Die Arbeit stützt sich auf reales Faktenmaterial: auf eigene Erlebnisse, auf schriftliche und telefonische Befragungen ostdeutscher Jugendlicher und auf Informationen aus der Literatur. Die fiktiv-erzählende Form haben die Schülerinnen, wie sie abschließend ausführen, wegen der lebendigeren Gestaltungsmöglichkeiten gewählt.