Vom Außenseiter zum Beamten im höheren Staatsdienst der Weimarer Republik. Der Oberpräsident der Provinz Westfalen Johannes Gronowski
Nicole Engbers
Die Studentin untersucht in ihrem Beitrag die Frage, warum der Arbeitersekretär Johannes Gronowski 1922 zum Oberpräsident der Provinz Westfalen gewählt wurde. Das Amt des Oberpräsidenten im preußischen Verwaltungsapparat entstand im Zuge der Reformen im Jahr 1808 und stellte eine selbständige Instanz zwischen den Bezirksregierungen und dem Staatsministerium dar. Da die Oberpräsidenten zur Verwaltungselite gehörten, stammten diese in der Regel aus dem Adel oder dem Bildungsbürgertum. Gronowski, der 1874 geboren wurde, kann dem Arbeiterstand zugeordnet werden und stellte somit einen Außenseiter in seinem Amt dar. Seine soziale Herkunft stieß bei vielen Personen auf große Ablehnung und führte zu erheblichen Differenzen.