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Anders sein. Außenseiter in der Geschichte (2014 - 2015)

„Anders sein“ als andere, sich einander ähneln – es handelt sich dabei um menschliche Grunderfahrungen. Man kann sich aufgrund von Aussehen, Interessen, Besitz und Herkunft oder auch Glauben voneinander unterscheiden. Diversität gehört zum Leben dazu und bereichert es. Probleme können dann entstehen, wenn Menschen von ihren Mitmenschen wegen ihrer Besonderheiten bewertet, abgewertet und ausgegrenzt werden. Ob Menschen an den Rand der Gesellschaft gedrängt und zu Außenstehenden gemacht werden bzw. ob Anderssein akzeptiert, als normal anerkannt oder gar wertgeschätzt wird, ist ein wichtiger Gradmesser für die politische Kultur einer Gesellschaft und maßgeblich für ein friedliches Zusammenleben. Ziel des Wettbewerbs „Anders sein. Außenseiter in der Geschichte“ war es, eine Spurensuche zum Umgang mit Außenstehenden und Angehörigen von Minderheiten in der Geschichte anzustoßen. Denn wie wir einander achten und miteinander umgehen ist von unseren Werten und Vorstellungen abhängig. Was als anders gilt, als fremd oder anstößig, wird und wurde häufig durch Gesetze und Verordnungen, Bräuche und Traditionen bestimmt. Menschen werden aber nicht immer zwangsläufig ausgegrenzt, manche setzen sich in ihren Haltungen oder ihrer Art zu leben auch bewusst von der Mehrheitsgesellschaft ab und distanzieren sich von gängigen Vorstellungsmustern. Ein grundlegendes Ziel des Wettbewerbes war es folglich, junge Menschen zu ermutigen, zu fragen, wie es dazu kam, dass Menschen in der Geschichte als „anders“ galten. Wie kam es dazu, dass sie als Außenstehende oder Angehörige einer Minderheit wahrgenommen wurden? Wie gingen die verschiedenen Gruppen miteinander um? Welche unterschiedlichen Interessen und Motive spielten eine Rolle? 364 Schülerinnen und Schüler von 14 Schulen in Münster begaben sich 2014/15 auf Spurensuche und reichten insgesamt 159 Beiträge ein – so viele Beiträge wurden nie zuvor alleine in Münster eingereicht! Neben zahlreichen Sachtexten entstanden vermehrt kreative Arbeiten, wie z.B. Novellen, fiktive Tagebücher, Filme, Websites und PowerPoint-Präsentationen. Die jungen Forschenden untersuchten das „Anders sein“ in der Geschichte durch Geschlecht, Beruf oder gesellschaftliche Zuordnung, aufgrund von Behinderungen, Armut oder Krankheit, alternative Lebensmodelle, religiöse Einstellungen oder politische Aktivitäten. Anhand eines Beerdigungskonfliktes untersuchten zwei Schüler die Ausgrenzung der protestantisch Glaubenden in Münster im 17. Jahrhundert und wurden mit dem ersten Bundespreis ausgezeichnet („der christlichen katholischen Begrebnuß unfähig“. Die Ausgrenzung der Protestanten Münsters um 1600). Aber auch Flucht, Vertreibung und Migration – sowohl in der nationalsozialistischen Zeit als auch im Kaiserreich – waren beliebte Themen bei den Teilnehmenden des Wettbewerbs. Insgesamt gab es zahlreiche Auszeichnungen auf Landes- und Bundesebene.
Anzahl Beiträge aus Münster: 157
Anzahl Teilnehmende aus Münster: 248
Anzahl der Preise in Münster: 16

Karte

Auf der Karte sind alle Orte markiert, zu denen Beiträge in diesem Wettbewerb geschrieben wurden.