„diese unsägliche Zeit, die uns beide ja irgendwie als Ergebnis hervorgebracht hat“. Das geheime Erbe einer schuldbeladenen Generation. Uneheliche Kinder von SS-Männern und die Schwierigkeit der historischen Forschung

Finja Marie Haeshser

Schulen: Marienschule;
Jahrgangsstufen: 9
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Anders sein. Außenseiter in der Geschichte (2014-2015) (Detail)
Zeitraum von: 1945
Zeitraum bis: 2015
Signatur: 4 SAB 1174
Umfang: 67 S.
Auszeichnungen: 1. Bundespreis
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Finja Marie Haehsers Großvater und dessen Halbschwester fühlten sich lange Zeit als Außenseiter. Grund dafür war das Gefühl, dass ihre Mütter ihnen etwas Grundlegendes verschwieg. Erst als sie erfuhren, dass sie die unehelichen Kinder des SS-Mitglieds Hermann Strobel sind, wurde ihnen das Schweigen verständlich. Denn es galt nicht nur als verwerflich, einer unehelichen Beziehung zu entstammen, sondern auch als Schande, Kind eines Mitglieds der SS zu sein. Finja Marie Haehser beleuchtet die Folgen dieser doppelten Ausgrenzung. Sie recherchierte dafür in Archiven, kontaktierte KZ-Gedenkstätten und befragte ihren Großvater sowie ihre Halbgroßtante. Zudem deckt die Schülerin in ihrer Arbeit weitere Lebensgeschichten von Kindern, deren Väter der SS angehörten, auf und stellt diese vergleichend dar. Durch die breite Materialvielfalt und quellenkritische Analyse gelingt der Neuntklässlerin ein Beitrag aus verschiedenen Perspektiven, der auch Schwierigkeiten der historischen Forschung beleuchtet.