Vom geschlossenen zum offenen Tor. Der „Gute Hirte“ im Wandel der Zeit
Stephanie Drees
Die Autorin schreibt über ein Heim für „gefallene Mädchen“ in Münster, welches ein 1651 gegründeter Schwesternorden gegründet und unterhalten hat. Einleitend erläutert die Autorin die Ursprünge und die Entwicklung der in Frankreich von Pater Jean Eudes gegründeten Schwesterkongregation. Sie beschreibt, wie sich die Schwestern von Anfang an der Betreuung verwahrloster Kinder und so genannter „gefallener Weibspersonen“ verschrieben hatten. Als Ursache für die Stiftung des Ordens gibt sie das katastrophale gesellschaftliche und materielle Umfeld an, in dem viele Frauen damals leben mussten. Sie rekonstruiert den Bau der Klosterkirche des „Guten Hirten“ in Münster und dokumentiert die Fürsorgetätigkeit, welche die Nonnen in der Betreuung von Kindern und sozial schlecht gestellten Mädchen entfaltet haben. Ausführlich geht sie auf die Veränderungen ein, die sich in der pädagogischen Aufgabenstellung seit 1945 ergeben haben. Diesen Prozess veranschaulicht sie durch Gespräche mit ehemaligen Bewohnerinnen des Heims sowie mit Münsteraner Bürgern. In ihrem Fazit verdeutlicht die Autorin das derzeitige Entwicklungsstadium der Institution durch die Darlegung der vorhandenen Erziehungsziele. Die Autorin hat eine Festschrift ausgewertet, Schrifttum des Ordens gesichtet und die selbst geführten Gespräche mit ehemaligen Insassen und Münsteraner Bürgern in ihre Arbeit miteinbezogen. Die Arbeit enthält viele Fotos und zeitgenössische Dokumente, die in der Darstellung ausgewertet werden.