Weggegangen als Joseph, Emma, Maria. Angekommen als Judith, Servia, Rogata. Wie Briefe die Geschichte dreier südoldenburgischer Schwestern erzählen

Annette Brückner, Marieke Brückner, Sabine Kobold

Schulen: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium; Wilhelm-Hittorf-Gymnasium; Wilhelm-Hittorf-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 11
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Weggehen - Ankommen. Migration in der Geschichte (2002-2003) (Detail)
Zeitraum von: 1920
Zeitraum bis: 1950
Signatur: 4 SAB 422
Umfang: 184 S.
Auszeichnungen: 3. Bundespreis
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Die Verf. untersuchen den Lebensweg dreier Schwestern aus einer südoldenburgischen Bauernfamilie, die in den 1920er Jahren ihre Heimat verließen, um in einen Orden einzutreten: zwei Schwestern in den Orden „Unserer Lieben Frau“ und eine Schwester in den Franziskanerorden. Dabei interessiert die Verf. vor allem, warum gleich drei Schwestern einer Familie in ein Kloster eintraten und trotz scheinbar gleicher Orientierung so unterschiedliche Lebenswege gingen. Die Materialbasis des Beitrags besteht vor allem aus mehr als fünfzig Briefen, die die Schwestern an das Mutterhaus und die Familie geschrieben haben, sowie Gesprächen mit einigen Nonnen, die noch persönlichen Kontakt zu den Schwestern hatten. Die Verf. beschreiben zunächst das Weggehen der drei Schwestern aus ihrer vertrauten Umgebung und gehen dabei auf die häusliche Situation der Schwestern ein. Sie schildern die wirtschaftliche Lage der Landwirte in Südoldenburg, das soziale Umfeld und die Bildungsmöglichkeiten. Ausgehend von historischen Informationen zu dem Orden der Franziskaner und dem Orden „Unserer Lieben Frau“ sowie den biografischen Daten beschreiben die Verf. dann ausführlich die Lebenswege der drei Schwestern nach dem Eintritt ins Kloster. Während zwei Schwestern in Deutschland blieben, ging eine Schwester zunächst nach Amerika und dann nach Brasilien. Die Verf. schildern die einzelnen Stationen und Tätigkeiten der Schwestern. Sie geben dabei die Eindrücke der Zeitzeugen wieder und veranschaulichen die Erfahrungen der Schwestern anhand von Auszügen aus den Briefen. Während das Weggehen der zwei in Deutschland gebliebenen Schwestern eher als ein Weggehen im spirituellen Sinn und ein religiös begründeter Rückzug aus der Welt zu verstehen war, machte die dritte Schwester in Brasilien typische Migrationserfahrungen, wie z. B. die Ablehnung durch Einheimische als Fremde.