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Weggehen - Ankommen. Migration in der Geschichte (2002 - 2003)

Ist Deutschland ein Einwanderungsland? Welche Zuwandernden sind willkommen, welche weisen wir ab? Was müssen sie zur Integration selbst beitragen und wie viel Förderung durch uns ist notwendig? Diese Fragen aus der Debatte um das Zuwanderungsgesetz waren 2002 brandaktuell und sind es auch heute noch. Es geht um die Steuerung von Migration und um die Zukunft des Miteinanders von Einheimischen und Zuwandernden in einer globalisierten Welt, in der Menschen von unterschiedlicher Herkunft – sprachlich, kulturell und in ihren Lebensvorstellungen höchst verschieden – aufeinandertreffen. Wer sind „wir“ und wer sind die „anderen“? Ziel des Wettbewerbs „Weggehen – Ankommen. Migration in der Geschichte“ war es, die Aufmerksamkeit der Spurensuchenden darauf zu lenken, dass Zuwanderung oder Abwanderung in der deutschen Geschichte kein „neues“ Phänomen darstellt. Menschen haben sich zu unterschiedlichen Zeiten auf den Weg gemacht und sich an einem anderen Ort oder in einem anderen Land eine Existenz aufgebaut. Alleine wer seine eigene Familiengeschichte zurückverfolgt, trifft vielfach auf Angehörige, die einmal „fremd“ waren: als Zugereiste oder Vertriebene, Gastarbeiterinnen oder Aussiedler, Einwanderer oder Aussteigerinnen, Deportierte oder Remigrierende. Die Geschichte ist reich an Beispielen für das Gelingen, aber auch für die Probleme von Migration und des Miteinanders von Einheimischen und Zuwandernden. Die Spurensuchenden wurden ermutigt, Fragen zu stellen: Wann, warum und vor welchem historischen Hintergrund verließen Menschen ihre Heimat? Wie sah der Weg in die neue Umgebung aus? Welche Bedeutung hatten die soziale Herkunft, die wirtschaftliche Situation und die kulturellen, sprachlichen, religiösen oder weltanschaulichen Prägungen? Insgesamt 77 Beiträge von 170 jungen Forschenden wurden im Geschichtswettbewerb 2002/03 in Münster eingereicht. Zentrale Themen waren u.a. der Zweite Weltkrieg und dessen Folgen auf Flucht und Migration sowie die Erforschung von Fallbeispielen Asylsuchender und Aussiedlerinnen, die auf unterschiedlichen Wegen nach Münster kamen. Zahlreiche Zeitzeugeninterviews wurden dazu geführt, v.a. die Fluchterfahrungen der eigenen Großeltern wurden in vielen Beiträgen aus Münster aufgearbeitet. So war für eine Münsteraner Sechstklässlerin das Tagebuch ihres Urgroßvaters, der mit seiner Familie 1945 aus Schlesien über Österreich nach Münster flüchtete, Anlass für eine historische Spurensuche. Aber auch die Themen Gastarbeit, Migration aus religiösen bzw. Emigration aus wirtschaftlichen Gründen wurden bearbeitet. Zwei Preisträgerarbeiten beschäftigen sich beispielsweise mit „Mission als besondere Form der Migration“ und der „Zuwanderung und religiösen Beheimatung von Protestanten in Münster“.
Anzahl Beiträge aus Münster: 76
Anzahl Teilnehmende aus Münster: 138
Anzahl der Preise in Münster: 13

Karte

Auf der Karte sind alle Orte markiert, zu denen Beiträge in diesem Wettbewerb geschrieben wurden.