Den Wohnort wechseln – den Glauben behalten. Die Zuwanderung und religiöse Beheimatung von Protestanten in Münster

Theresa Lütke Schelhowe

Schulen: Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 12
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Weggehen - Ankommen. Migration in der Geschichte (2002-2003) (Detail)
Zeitraum von: 1800
Zeitraum bis: 2003
Signatur: 4 SAB 398
Umfang: 129 S.
Auszeichnungen: 3. Bundespreis
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Die Verf. untersucht im historischen Vergleich der nachnapoleonischen Zeit nach 1802 und der Zeit nach 1945 die Zuwanderung von Protestanten im katholischen Münster. Sie fragt nach den Ursachen für die Zuwanderung, den Möglichkeiten und Grenzen der Integration in der neuen Heimat, den Befindlichkeiten der Zugewanderten und der Einheimischen sowie der Rolle der Kirche in diesem Prozess. Die Materialgrundlage besteht aus vielfältigen archivarischen Quellen und wird für den zweiten Teil des Beitrags durch mehrere Interviews mit Zeitzeugen ergänzt. Im ersten Teil des Beitrags behandelt die Verf. die Zuwanderung und Beheimatung protestantischer Migranten in Münster nach 1802. Münster gelangte damals unter preußische Herrschaft, und deshalb konnte sich zum ersten Mal seit 1553 wieder eine protestantische Gemeinde in der Stadt bilden. Die Verf. veranschaulicht, inwiefern die zugezogenen Protestanten in das Leben in Münster integriert wurden, welche Schwierigkeiten es mit den Münsteranern gab und welche Rolle die evangelische Kirche für die Migranten spielte. Im zweiten Teil des Beitrags wird die Zeit nach Ende des Zweiten Weltkriegs beschrieben, als viele protestantische Flüchtlinge und Vertriebene im Münsterland und speziell in Münster eine neue Heimat suchten. Auch hier geht es vor allem um die Integration von Protestanten in einem katholischen Umfeld, die Beheimatung im kirchlichen Leben und in neuen Gottesdiensträumen und um die Hemmnisse und Schwierigkeiten in einem teils noch traditionsbestimmten und teils schon offenen Lebensumfeld. Die sozialhistorische Perspektive wird dabei kombiniert mit der Beleuchtung von Einzelschicksalen, bei denen vor allem die Vorbehalte der einheimischen katholischen Bevölkerung gegenüber den neu hinzugezogenen Gruppen zum Ausdruck kommt. Aus der historischen Arbeit entwickelt die Verf. abschließend als Perspektive für die Zukunft die Entwicklung ökumenischer Arbeit.