Hauptsache, Manfred lebt. Die Geschichte einer Flucht
Kim Selle
Die Schülerin verarbeitet die Fluchtgeschichte ihrer Großeltern in einem 119 Seiten starken Roman, für den sie auch ein umfangreiches Begleitheft zusammengestellt hat, in dem sie Hintergründe der Geschichte erläutert und eine Vielzahl von privaten Dokumenten und Fotos präsentiert. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ihr Onkel Manfred, der am 30. Januar 1945 in Hela bei Danzig geboren wurde, nachdem seine Mutter Erika von Münster aus dorthin gereist war. Ihr Mann, ein U-Boot-Kommandant, der an der Front kämpfen musste, hatte alles für den Umzug nach Danzig vorbereitet, da er seine Familie hier in Sicherheit vor den Kriegswirren glaubte. Nach dem Vorrücken der russischen Armee Richtung Danzig musste die junge Familie erneut fliehen, jetzt wieder Richtung Westen. Trotz aller Schwierigkeiten schafften sie es mit dem Neugeborenen auf einem Flüchtlingsschiff bis nach Deutschland und schließlich nach Münster zurück. Für ihren Beitrag hat die Verfasserin intensive Gespräche mit ihren Großeltern geführt, deren Erinnerungen sie kritisch reflektiert und mit Informationen aus der Fachliteratur abgleicht sowie private Dokumente heranzieht.