Wer Wind sät … Die Blomert/Weigand-Affäre

Björn Bredehöft

Schulen: Geschwister-Scholl-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 12
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte (2010-2011) (Detail)
Zeitraum von: 1961
Zeitraum bis: 1969
Signatur: 4 SAB 836
Umfang: 91 S.
Auszeichnungen: 2. Bundespreis
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: Blomert, Paul, Weigand, Günter
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Der Schüler Björn Bredehöft untersucht in seiner Wettbewerbsarbeit die Blomert / Weigand-Affäre, die am 25. August 1961 mit dem Tod von Paul Blomert, eines Mitarbeiters des damaligen Oberbürgermeisters von Münster, ihren Lauf nahm. Die Polizei ging von Selbstmord aus; der Sozialanwalt Günter Weigand vermutete Mord und ging mit seiner These an die Öffentlichkeit. Ein Gutachter erklärte Weigand für geisteskrank. Er wurde in die Psychiatrie eingewiesen und kam später auch ins Gefängnis. Auf der Grundlage von Zeitzeug*inneninterviews, Presseberichten sowie juristischen und medizinischen Gutachten stellt Björn Bredehöft den Skandalverlauf dar. Er betrachtet ihn vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels seit den 1960er Jahren und nimmt auch eine dezidierte Medienkritik vor. Der Verfasser versucht darüber hinaus, den Fall mit einer möglichst differenzierten eigenen Einschätzung und Systematik zu durchdringen und nicht nur historisch isoliert, sondern auch in Bezug zu vergleichbaren gegenwärtigen Mechanismen zu sehen. So ordnet er ihn nicht nur in ein außergewöhnlich elaboriertes Skandal-Theoriegebäude ein, sondern weist auch eine bemerkenswerte Breite und Sorgfalt bei den Zeitzeug*inneninterviews auf. Trotz eines – angesichts des komplizierten und verstrickungsreichen Falls sachlogisch erscheinenden – sehr ausführlichen, nicht weniger als 52 S. fassenden Anhangs an Materialgrundlagen hält Bredehöft den Hauptteil seiner Arbeit straff und übersichtlich.