Wie lassen sich die Krisen der Nachkriegszeit in Münster mit Oral History untersuchen und welche Krisen durchlief die Oral History in ihrer eigenen Entwicklung?

Franziska Dieckmann, Greta Stens

Schulen: Geschwister-Scholl-Gymnasium; Geschwister-Scholl-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 10
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: So geht’s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch (2018-2019) (Detail)
Zeitraum von: 1945
Zeitraum bis: 2019
Signatur: 4 SAB 1492
Umfang: 44 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Durch vorherige Berührungspunkte mit dem Geschichtswettbewerb haben die beiden Schülerinnen gemerkt, wie sehr ihnen die Arbeit mit Zeitzeug*innen gefällt, und wollten deshalb den Schwerpunkt bei ihrem Projekt auf die dahinterstehende Wissenschaft lenken: die Oral History. Als Oral History bezeichnen die Autorinnen die mündliche Überlieferung historischer Ereignisse durch einen oder mehrere Zeitzeug*innen. Dabei beleuchten sie sehr detailliert zuerst Entstehungsgeschichte, Vorgehen, Anwendungsbereiche, Vor- sowie auch Nachteile dieser geschichtswissenschaftlichen Teildisziplin. Ein Großteil, der zusammengetragenen Informationen stammt aus Interviews mit historischen Expert*innen. In der Folge analysieren die beiden Verf. zwei Interviews mit Menschen, die in der Nachkriegszeit gelebt haben, und versu-chen unter verschiedenen Aspekten die speziellen Biografien nachzuzeichnen. Dabei wurde das erste Interview fremdgeführt, das zweite von den Verf. persönlich. Außerdem folgt zu-sätzlich zu dem selbstgeführten Interview eine Analyse des Gespräches, welche u.a. auch nonverbale Reaktionen enthält, wie z.B. Gefühlsregungen des interviewten Menschen. In einem weiteren Kapitel untersuchen die Schülerinnen nicht nur die Krise der Zeitzeug*innen in der Nachkriegszeit, sondern auch, ob die Oral History an sich in einer Krise ist oder war. Lange sei diese, laut Autorinnen, nicht richtig ernst genommen und als ungenau deklariert worden. Sie beschreiben hier, wie diese Technik mit den Jahren immer interessanter für Historiker*innen wurde, halten jedoch auch fest, dass dieses Verfahren nach wie vor kritischer Fragestellungen bzw. Nacharbeitung bedarf.