Wie Waltbraht zweimal nach Drensteinfurt kam. Eine Brunnenskulptur als Erinnerung an seine „wunderbare“ Flussdurchquerung

Ann-Christin Abeln

Schulen: Kardinal-von-Galen-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 10
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Gott und die Welt. Religion macht Geschichte (2016-2017) (Detail)
Zeitraum von: 800
Zeitraum bis: 2017
Signatur: 4 SAB 1273
Umfang: 30 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: Drensteinfurt
Persönlichkeiten: Bücker, Heinrich Gerhard, Waltbraht
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Waltbraht, Sohn des Wibreth und Enkel des Widukind, trug für den Sachsenkönig Hluthar Ende des 9. Jahrhunderts Reliquien durch die Werse. Er nutzte dabei die Steinfurt, eine flache zur Flussdurchquerung geeignete Stelle, an derer Stelle sich gegenwärtig der Ort Drensteinfurt befindet. Hluthar wollte mittels durch die von der Reliquie des heiligen Alexanders bewirkten Wunder einige der noch am Christentum Zweifelnden in seinem Herrschaftsbereich zur Konversion bewegen. Er bat daher verschiedene Würdenträger eine translatio, die Überführung einer Reliquie, zu genehmigen bzw. zu segnen. Während des Reliquien-Transports kam es zu insgesamt 29 Wunderheilungen, die der Reliquie des heiligen Alexander zugerechnet werden. Waltbraht wurde 1997 eine Brunnenskultpur auf dem Drensteinfurter Marktplatz gewidmet. Neben dem historischen Hintergrund befasst sich die Autorin in ihrer Arbeit daher ebenfalls mit dem Künstler Heinrich Gerhard Bücker, der die Statue gestaltet hat, wie mit der Frage nach der Prominenz und Bekanntheit des Brunnens sowie der darin repräsentierten geschichtlichen Hintergründe. Zur Brunnenbekanntheit führt die Verfasserin gar eine Umfrage durch, bei der sie feststellt, dass die Statue nicht sehr bekannt ist, vor allem jedoch Jugendliche nicht über Wissen darüber verfügen. Hierzu reflektiert sie den geschichtskulturellen Umgang mit der Statue: Da die translatio die erste urkundliche Erwähnung Drensteinfurts ist, wurde diese 1997 mit dem Stadtjubiläum – dem Anlass der Statueneinweihung – gefeiert und bspw. in Zeitungsartikeln häufig diskutiert. Der zugleich geäußerte Wunsch vieler, mehr über die Statue zu erfahren, ist für sie Anlass, den Stadtarchivar um eine differenziertere Aufarbeitung zu bitten.