Zwischen Diktatur und Demokratie – Der Polizist Caspar Brinkmann (1892-1970), ein unbekannter Held
Jana Theresa Pech
Die Schülerin rekonstruiert das Leben von Caspar Brinkmann, der in einem katholisch geprägten Milieu in Münster aufwuchs und seit 1928 als Polizeibeamter auf Lebenszeit vereidigt wurde. Anfang der 1930er Jahre erlebte Caspar Brinkmann die radikale Umgestaltung der deutschen Polizei, die bereits 1936 vom Reichsführer der SS, Heinrich Himmler, übernommen wurde. Caspar Brinkmann musste gegen seinen Willen innerhalb der Polizei an der Führung einer so genannten „Judenkartei“ mitarbeiten. Er nutzte diese Position insbesondere dazu, Menschen vor Verhaftungen durch die Gestapo zu warnen, er verschob Weitertransporte von Gefangenen, informierte Angehörige oder beantragte Freilassungen. Er pflegte auch Freundschaften zu Juden, unter ihnen Hans Pradel und Paul Wolff, die er mit aller Macht durch seine Position zu beschützen versuchte, indem er sie beispielsweise vor drohenden Abtransporten in Konzentrationslager warnte Nach dem 2. Weltkrieg halfen ihm die Aussagen vieler Freunde und auch einiger Geistlicher, weiterhin als Polizist arbeiten zu können und von der Denazifizierungskammer entlastet zu werden. Die Arbeit wird ergänzt durch ein Interview mit Gerda Brinkmann, Tochter von Caspar Brinkmann.