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Helden - verehrt, verkannt, vergessen? (2008 - 2009)

Sie gelten als wagemutig und stark, als Menschen, die etwas Außergewöhnliches geleistet oder sich unerschrocken einer schweren Aufgabe gestellt haben. Gedenktage erinnern an sie, Straßen und Plätze sind nach ihnen benannt, wir finden sie in Denkmälern verewigt oder auch in audiovisuellen bzw. schriftlichen Geschichtsdarstellungen. Unter Helden versteht man sowohl große National- wie auch Alltagshelden, denn ob Freiheitskämpferin oder Erfinder, Feuerwehrmann oder Trümmerfrau, Kriegsheldin oder Lebensretter – Menschen sind zu allen Zeiten heroisiert worden, sei es für ihre gesamte Lebensleistung oder für eine einzelne, herausragende Tat. Ziel des Wettbewerbs „Helden – verehrt, verkannt, vergessen“ war es, dass junge Menschen in ihrem lokalen oder familiären Umfeld erforschen, wer als „Held“ angesehen wurde bzw. werden könnte. Helden werden jedoch nicht geboren, zu einer Heldin wird man erst gemacht. Ob aus ihrem Handeln eine Heldentat oder ob ihr Verhalten irgendwann als heldenhaft angesehen wurde, hing von den Urteilen und Bewertungen anderer und derer jeweiligen Wertevorstellungen und Leitbildern ab. So kam es, dass der Begriff „Held“ selbst einen Bedeutungswandel erfuhr – von den Kriegerhelden im 19. Jahrhundert bis zu den heutigen „Alltagshelden“. Alle Wettbewerbsteilnehmenden wurden dazu angehalten, zu beschreiben, wodurch jemand in der Vergangenheit zum Helden wurde und wie er von den Zeitgenossinnen und Nachgeborenen gesehen wurde. Untersucht werden konnte auch, wer trotz herausragender Leistung nicht als Held anerkannt oder wem möglicherweise der Heldenstatus aberkannt wurde. Insgesamt 151 Arbeiten wurden von insgesamt 320 Spurensuchenden zu dem Motto „Helden“ 2009 in Münster eingereicht. Mit Beharrlichkeit, vielen Fragen und großem Engagement erforschten die jungen Menschen Geschichten von Helden in Münster und in ihren Familien. Sie alle stellten die Frage: Was macht jemanden zum Helden? Insgesamt wurden 33 Beiträge aus Münster mit einem Landespreis ausgezeichnet. Besonders intensiv wurde zu „Helden im Verborgenen“ gearbeitet, hier wurden zahlreiche Fallbeispiele erforscht, z.B. wie die Bauernfamilie Aschoff während des Nationalsozialismus die Jüdin Marga Spiegel und ihre Tochter versteckte. Auch zu Heldinnen in Sport, Kirche und Politik sowie sozialen Einrichtungen wurden zahlreiche Arbeiten eingereicht, mehrere Arbeiten entstanden beispielsweise zu „Fiffi“ Gerritzen, einem Spieler des SC Preußen Münster. Auch unter dem Themenkomplex „Vom Opfer zum Helden“ lassen sich mehrere Arbeiten subsumieren ebenso wie zu den Anfängen des Frauenstudiums in Münster. In einem Beitrag, der sich mit der (Um)Benennung des „Schlossplatzes“ in Münster im Jahr 2012 auseinandersetzt, wurden Wandel und Rezeption des Heldenbegriffs problematisiert.
Anzahl Beiträge aus Münster: 152
Anzahl Teilnehmende aus Münster: 246
Anzahl der Preise in Münster: 26

Karte

Auf der Karte sind alle Orte markiert, zu denen Beiträge in diesem Wettbewerb geschrieben wurden.